Analyse der Sterbezahlen: 2020 war ein normales Jahr
Von Tilo Gräser
21.2.2021
Es hat im Jahr 2020 keine Übersterblichkeit in Folge von Covid-19 gegeben. Das zeigt eine Expertenanalyse der Sterbefallzahlen der Jahre 2016 bis 2020, deren Autor 2020News bekannt ist. Danach gab es im vergangenen Jahr sogar mehrere tausend Todesfälle weniger als erwartet. Ausgangspunkt dafür ist die potenzielle Sterberate für das letzte Jahr, ausgehend von den entsprechenden Zahlen der Jahre 2016 bis 2019.
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Der Beitrag nimmt Bezug auf den folgenden Artikel.
Vergleich der Sterbefall-Daten der Jahre 2016 bis 2020 für die Bundesrepublik Deutschland
Einleitung
Im Gesamtjahr 2020 wurden in der Bundesrepublik Deutschland gemäß der Auswertung „Covid19-Fälle nach Altersgruppe und Meldewoche“ des Robert-Koch-Instituts 1.784.741 Covid-19-Fälle [Quelle-1] sowie gemäß der Auswertung „Todesfälle nach Sterbedatum“ (ebenfalls Robert-KochInstitut, [Quelle-2]) 41.112 „Covid-19-Todesfälle“ gemeldet . Es wird allgemein davon ausgegangen, dass die tatsächliche Zahl der Infizierten um einen unbekannten Faktor höher liegt als die Zahl der gemeldeten Covid-19-Fälle. Verschiedene Antikörper-Studien (z. B. Heinsberg [Quelle-3], Kupferzell [Quelle-4], Bayern [Quelle-5]) haben gezeigt, dass dieser Faktor bei mindestens sechs liegt. In Deutschland haben sich somit im Jahr 2020 mindestens zehn Millionen Menschen mit dem Sars-CoV-2-Virus infiziert. Diese hohe Zahl von Infektionen lässt eine ausgeprägte Übersterblichkeit in Deutschland für das Gesamtjahr 2020 erwarten, da allgemein davon ausgegangen wird, dass eine Infektion mit dem Sars-CoV-2-Virus mit einer im Vergleich zu anderen verbreiteten respiratorischen Viren erhöhten Sterbewahrscheinlichkeit einhergeht. Das Statistische Bundesamt hat zum 29.1.2021 Sterbefall-Daten für die Jahre 2016 bis 2020 zur Verfügung gestellt, welche eine Auswertung des Sterbegeschehens nach Altersgruppen und Kalenderwochen für den betrachteten Zeitraum erlauben [Quelle-6]. Des Weiteren stellt das Statistische Bundesamt auch Daten zur Bevölkerungsentwicklung für diesen Zeitraum bereit [Quelle-7]. Führt man diese Daten zusammen, so lassen sich Sterberaten berechnen und pro Altersgruppe sowie für die Gesamtbevölkerung verglichen.
Zusammenfassung und Diskussion
In diesem Dokument wurden Sterbefall-Daten der Jahre 2016 bis 2020 des Statistischen Bundesamts analysiert und grafisch dargestellt. Um Effekte des Bevölkerungswachstums und der Altersverschiebung aus der Betrachtung herauszunehmen, wurden die Sterberaten je Altersgruppe betrachtet. Zunächst wurden die Jahresverläufe für die einzelnen Altersgruppen untersucht. Es zeigte sich, dass die zum Jahresende 2020 zu beobachtende steigende Zahl der Sterbefälle sowohl insgesamt als auch in den hohen Altersgruppen vergleichbar mit der Influenzasaison des Jahres 2017 war und unterhalb der Höchstwerte der Influenzasaison des Jahres 2018 blieb. Für die Betrachtung der Sterberaten der Gesamtjahre zeigte sich ein ähnliches Bild. Für alle Altersgruppen ausgenommen die über 90-Jährigen waren in den Vorjahren höhere Sterberaten zu verzeichnen. Altersbereinigt liegt die Sterberate des Gesamtjahres 2020 unter den Werten von 2016 bis 2018 und übersteigt den Minimalwert des Jahres 2019. Sie liegt fast exakt auf dem Mittelwert der betrachteten Jahre. Ein expliziter Vergleich der Influenzasaisons 2017 und 2018 mit dem Jahresende 2020 zeigte, dass sich die Sterberaten all dieser winterlichen Übersterblichkeits-Perioden sehr ähnlich entwickelt haben. Sie gleichen sich sowohl in der Dauer ihres Anstiegs als auch in ihrer Intensität. Die höchsten Sterberaten sowie auch die höchsten Absolutwerte der Sterbefälle wurden in der Influenzasaison 2018 erreicht. Zudem war dies mit einem höheren Verlust an Lebensjahren (Years of Life Lost) verbunden, da in der Influenzasaison 2018 auch ungewöhnlich viele Menschen jüngerer Altersgruppen ab 40 bis 49 Jahren verstarben, was für das Jahresende 2020 nicht der Fall war. Schließlich wurde auf der Basis der gemittelten Sterberaten der Jahre 2016 bis 2019 eine grobe Übersterblichkeits-Berechnung angestellt. Diese ergab, dass 2020 insgesamt 7.565 Menschen weniger starben als dies zu erwarten gewesen wäre. Diese Ergebnisse stehen in deutlichem Gegensatz zur in der Einleitung beschriebenen hohen Zahl von Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Virus, für das gegenüber anderen respiratorischen Viren eine deutlich erhöhte Sterbewahrscheinlichkeit angenommen wird. Unklar ist auch, warum die beim RKI gemeldeten 41.112 „Covid-19-Todesfälle“, von denen 89% in den Altersgruppen über 70 Jahren auftraten, sich nicht in gesteigerten Sterberaten dieser Altersgruppen niederschlagen.
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Für weitere Informationen s.:
Ganzheitliches Denken gerade in den Krisenzeiten (ausgewählte Beiträge)