Die Veröffentlichung des Artikels erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Autors.
Synchronisierung der EU zur wehrfähigen «Werte-Supermacht» oder
Einbindung in den finalen Kampf um eine unipolare Welt?
Von Wolfgang Effenberger
24.6.2022
Nachdem EU-Ratspräsident Charles Michel vorgeschlagen hatte, die Ukraine und Moldau zu EU-Beitrittskandidaten zu machen, hieß es am 21. Juni 2022 im Entwurf der Abschlusserklärung des EU-Gipfels am 23. und 24. Juni in Brüssel: „Der Europäische Rat hat beschlossen, der Ukraine und der Republik Moldau den Status eines Kandidatenlandes zu verleihen.“(1) (Georgien soll der Kandidatenstatus verliehen werden.) Es wird davon ausgegangen, dass die 27 Staats- und Regierungschefs der Empfehlung der EU-Kommission folgen werden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bekräftigte, dass die Ukraine seiner Meinung nach bereits zu Europa gehört. Das von Russland attackierte Land beweise jeden Tag, dass es schon Teil eines vereinten europäischen Werteraums sei.
Seit dem 21. Juni sei die von Deutschland zugesagte Panzerhaubitze 2000 „endlich Bestandteil des 155-Millimeter-Haubitzenarsenals der ukrainischen Artillerie“, schrieb der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow auf Twitter. Er dankte dabei Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) „für alle Bemühungen“ zur Unterstützung der Ukraine.(2) Am Vorabend des 22. Juni – an diesem Tag im Jahr 1941 überfiel NS-Deutschland die damalige Sowjetunion (über 26 Millionen Tote) – schlugen Granaten aus vom Westen gelieferten Geschützen in Luhansk und Donezk ein. In Russland wurden zum Gedenken an den Großen Vaterländischen Krieg Kerzen angezündet. Dieser 22. Juni wäre eine Gelegenheit gewesen, einmal inne zu halten, um an die Katastrophe des 2. Weltkriegs zu erinnern und nach Wegen zum Frieden zu suchen. Doch das Gegenteil war der Fall. An diesem Tag hetzten die deutschen Mainstream-Medien wieder gegen Russland.
Weiterlesen: W. Effenberger 24.6.2022
***
Weitere Beiträge von Wolfgang Effenberger: https://afsaneyebahar.com/category/wolfgang-effenberger/
***
S. auch:
Thomas Röper: Die Gründe, warum Russland in der Ukraine interveniert hat
14.6.2022
***
S. auch: