Absegnung

Absegnung

(21.4.2021)

Im ersten Jahr der neuen Krone

dachten die Regierenden

es gehe nicht mehr ohne

eine landesweit einheitliche Regelung

der allgemeinen Vergewaltigung

 

Mit scharf geschliffenen Federn

schrieben sie bis ins Kleinste

einen gewaltigen Gesetzesentwurf

Sie verlangten von den hochwürdigen Volksvertretern

eine eilige, eingreifende Entscheidung

Ein Teil der hoch dotierten Volksvertreter

blieb brav der Debatte fern

Andere stritten Schaum vor dem Munde

über die sachgerechte Beschaffenheit der Unterlage

beim Akt der allgemeinen Vergewaltigung

über die zeitliche Abfolge der einzelnen Schritte

über die nötigen Schutzvorkehrungen für die Täter

über Sonderregelungen für Minderjährige und Hochbetagte

über dies und jenes

Die Vergewaltigung als solche

wurde nicht hinterfragt

 

Die Mehrheit der nun

rechtmäßig Betroffenen

bekundete Beifall

oder blieb still

֎֎֎

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