Wind, Wolken, Tränen

Wind, Wolken, Tränen

(8.10.2017)

für Maria

Mitten im Gedränge der Reisenden

singst du mir auf dem Bahnsteig das Lied

das du einst deinem Liebsten

geschrieben und wiederholt gesungen hast

und bewegst dabei deine Hände

Freude und Wärme strahlend

wie eine Chorleiterin

 
„Die Wolken kommen von Westen her
Die Wolken kommen von Westen her
Sie bringen uns den Regen
Sie bringen uns den Regen
Die Wolken kommen, die Wolken gehn
Sie bleiben an keinem Orte stehn
Sie müssen sich bewegen
Sie müssen sich bewegen
Ich komme mit den Wolken zu Dir
Ich komme mit den Wolken zu Dir
Ich bringe Dir das Leben
Ich bringe Dir das Leben
Die Wolken kommen die Wolken gehn
Sie bleiben auch bei Dir nicht stehn
Sie lassen uns die Tränen
Sie lassen uns die Tränen“

 

Dein Singen steckt an

Eine junge Reisende dreht sich um

und klatscht fröhlich

Deine Augen nehmen mich mit

zu einem auf dem Lande aufgewachsenen Mädchen

voller Sehnsüchte und Lebensfreude

 

Ja, sicher wirst du weiterziehen

wie der Wind

wie die Wolken

und uns stehen lassen

mit Tränen der Lebensbejahung

֎֎֎

 

Druckversion: Wind, Wolken, Tränen