„Es gibt Zeiten, in denen Dinge von ungeheuren Dimensionen geschehen, dass man oder frau kaum noch die Wahl hat, womit er oder sie sich beschäftigt. Man muss sich damit beschäftigen. Aber diese Beschäftigung selbst kann nicht beliebig sein. Sie muss der Dimension der bestehenden Probleme entsprechen, ihr adäquat sein, zumindest versuchen, es zu sein. Die bisherige alte Art, mit den Dingen umzugehen, reicht nicht mehr aus. Das wäre so, als würden die Menschen an einem Strand grundsätzlich nur in Richtung Land schauen. Das ist so lange kein Problem, bis sich hinter ihnen nicht hochhaushohe Tsunami-Wogen aufzutürmen beginnen. So ist es mit uns heute. Wir müssen uns endlich umdrehen, um zunächst einmal zu sehen, zu erkennen, d.h. auch anzuerkennen, was auf uns zukommt. Als zweites wäre zu untersuchen, warum das der Fall ist. Drittens wäre zu überlegen, was noch getan werden kann. Das Vierte ist, es auch zu tun.“, schrieb einst Prof. em. Claudia von Werlhof [1].
Weder diese Aussage noch das vor ca. 10 Jahren erschienene Buch von Prof. em. Maria Mies „Krieg ohne Grenzen. Die neue Kolonisierung der Welt“ [2] haben an Aktualität verloren.
Im Vorwort dieses Buches stellt die Autorin die Frage: Kriegsbücher haben wieder Konjunktur. Hat es dann noch Sinn, ein weiteres Buch über die Neuen Kriege zu schreiben? Welche Fragen wurden bisher noch nicht diskutiert?
Für mich war der Grund, dieses Buch zu schreiben die Feststellung, dass die tieferen Ursachen für diese Kriege und die Frage der kausalen Zusammenhänge zwischen der neoliberalen, globalen Wirtschaftspolitik und der neuen Kriegspolitik zu wenig erörtert wurden. Die Zentralthese des Buches ist es daher, dass neoliberale Globalisierung zum Krieg führt, und umgekehrt, dass Kriege diese Globalisierung weiter befördern sollen.
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Krieg ohne Grenzen. Die neue Kolonisierung der Welt
von Maria Mies
mit einem Beitrag von Claudia von Werlhof
zweite, unveränderte Auflage; 2005; Köln; PapyRossa Verlag
ISBN: 3-89438-286-4