Der Widerstand hat einen Plan für Israel. Aber auf der anderen Seite sorgen phantastische US-Strategien für ein kaskadenartiges Scheitern. Von Alastair Crooke (19.2.2024)

Der Widerstand hat einen Plan für Israel. Aber auf der anderen Seite sorgen phantastische US-Strategien für ein kaskadenartiges Scheitern

Von Alastair Crooke

19.2.2024

https://strategic-culture.su/news/2024/02/19/resistance-has-plan-for-israel-but-on-other-side-fantastical-us-stratagems-ensure-cascading-failure/

Übersetzung und Kommentar von Andreas Mylaeus

 

Wir sind in eine Phase des Zusammenbruchs und der Gewalt eingetreten, in der die Kräfte, die den alten Status quo auseinanderreißen, kaskadenartig aufeinandertreffen und sich gegenseitig verstärken.

In einer Rede am Dienstag erklärte Hisbollah-Führer Seyed Nasrallah, die Partei werde die Grenzoffensive fortsetzen, bis zumindest das Massaker im Gazastreifen beendet sei. Der Krieg in Gaza ist jedoch noch lange nicht vorbei. Nasrallah warnte, selbst wenn es zu einem Waffenstillstand im Gazastreifen käme, „werden wir, sollte der Feind irgendetwas unternehmen, wieder nach den Regeln und Formeln vorgehen, die zuvor galten. Der Zweck des Widerstands ist es, den Feind abzuschrecken, und wir werden entsprechend reagieren“.

Israels Verteidigungsminister Gallant hat unterstrichen, dass auch er entgegen den internationalen Konsenserwartungen mit einer Fortsetzung des Libanonkrieges rechnet. Gallant sagte, das Militär habe seine Angriffe gegen die Hisbollah um eine Stufe von zehn erhöht:

„Die Flugzeuge der Luftwaffe, die derzeit über dem Libanon fliegen, haben schwerere Bomben für weiter entfernte Ziele. Die Hisbollah ist einen halben Schritt weiter gegangen, wir dagegen einen ganzen… Wir können nicht nur in 20 Kilometern Entfernung [von der Grenze] angreifen, sondern auch in 50 Kilometern Entfernung, in Beirut und überall sonst.“

Es ist nicht klar, welche „rote Linie“ die Hisbollah überschreiten müsste, damit Israel seine Reaktion auf ein viel höheres Niveau eskalieren würde; israelische Führer haben angedeutet, dass ein Angriff auf eine strategische Anlage oder ein Angriff, der zu größeren zivilen Opfern führt, oder ein schweres Sperrfeuer auf Haifa die Bruchgrenze darstellen könnte.

Nichtsdestotrotz hat die IDF mit drei Militärdivisionen, die jetzt im Norden Israels stationiert sind, mehr Streitkräfte für einen Einsatz an der Nordgrenze bereit als für einen Einmarsch in Rafah – zu diesem Zeitpunkt. Wie Generalstabschef Halevy erklärte, ist es klar, dass Israel sich auf einen Krieg gegen die Hisbollah „vorbereitet“ (mehr als auf einen Angriff auf Rafah).

Ist die Drohung mit Rafah ein Bluff, um Druck auf die Hamas auszuüben, damit sie in Bezug auf den Deal und die Geiseln nachgibt? So oder so, die politischen und militärischen Führer Israels sind unnachgiebig: Die IDF werden in Rafah einmarschieren – „irgendwann einmal“.

Weiterlesen: AC19.2.2024

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Siehe auch:

Achse des Widerstands: vom Donbass bis Gaza

Der Widerstand im Donbass und im Gazastreifen haben eine gemeinsame Vision: den Sturz des unipolaren Hegemons, der ihre nationalen Bestrebungen unterdrückt hat.

Von Pepe Escobar

16.2.2024

Übersetzung von Andreas Mylaeus

https://afsaneyebahar.com/2024/02/18/20698182/

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Das Zeitalter von Zugzwang

Der unbarmherzige Griff der geostrategischen Logik

Von Big Serge

14.2.2024

Übersetzung von Andreas Mylaeus

https://afsaneyebahar.com/2024/02/18/20698174/

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