Reaktion auf einen begrenzten russischen Angriff auf die NATO während des Ukraine-Krieges
Bryan Frederick, Samuel Charap, Karl P. Mueller
RAND Corporation, Dezember 2022
( https://www.rand.org/pubs/perspectives/PEA2081-1.html )
Übersetzt von Fee Strieffler und Wolfgang Jung, 26.01.2023
Anmerkungen der Übersetzer:
Die RAND Corporation (s. https://de.wikipedia.org/wiki/RAND_Corporation und https://www.rand.org/ ) ist ein nach dem Zweiten Weltkrieg gegründeter U.S. Think Tank, der Strategiekonzepte für das Pentagon und die US-Streitkräfte erstellt.
Auch die Strategie für die Anzettelung des Krieges in der Ukraine wurde von der RAND Corporation erarbeitet (s. https://www.rand.org/pubs/research_briefs/RB10014.html und https://www.voltairenet.org/article216066.html ).
In der übersetzten RAND-Analyse werden Szenarien für die weitere Eskalation des in der Ukraine ausgetragenen Konfliktes der USA und der NATO mit Russland untersucht. Dabei wird die Realität auf den Kopf gestellt, weil so getan wird, als könnte nur Russland die Kampfhandlungen ausweiten. Bisher haben aber ausschließlich die USA und die NATO durch die Unterbindung von Verhandlungen und die Lieferung immer schwererer Waffen an die Ukraine den Krieg verlängert und eskaliert.
Wenn Russland zu den in den Szenarien A – D skizzierten Angriffen – mit Marschflugkörpern auf ein Waffendepot in Polen, mit einer dazu geeigneten Rakete auf einen US-Spionagesatelliten im Weltraum, mit Raketen auf drei Luftwaffenstützpunkte in Polen und Rumänien oder auf sechs wichtige Luft- und Seehäfen wie die U.S. Air Base Ramstein und Rotterdam – provoziert werden soll, wird die Lieferung schwerer Kampfpanzer der Typen Challenger 2 aus Großbritannien, M1 Abrams aus den USA und Leopard 2 aus der Bundesrepublik Deutschland und anderen europäischen NATO-Staaten nicht ausreichen.
Was wird also danach kommen? Werden auch noch moderne Kampfhubschrauber, Kampfjets und Mittelstrecken- oder gar Langstrecken-Raketen folgen und statt einzelner „freiwilliger Berater“ komplett ausgerüstete „Freiwilligen-Verbände“ aus diversen NATO-Staaten in die Ukraine entsandt werden? Russophobe Politikerinnen und Politiker und kriegsgeile Moderatorinnen und Kommentatoren öffentlich-rechtlicher und privater TV-Sender werden sicher auch dafür unermüdlich die Kriegstrommel rühren.
Die RAND-Analysten haben ein großes Problem: Sie fordern, dass der Krieg gegen Russland unbedingt gewonnen werden muss, auch wenn dafür die Ukraine völlig und das verbündete Europa in großen Teilen zerstört werden muss. Russische Angriffe auf die USA selbst sollen aber unter allen Umständen verhindert werden, weil solche Angriffe „zu einem ganz anderen Entscheidungskalkül führen würden“. Sie gehen außerdem davon aus, dass russische Angriffe „nicht den Einsatz chemischer, biologischer oder nuklearer Waffen beinhalten – wiederum, weil der Einsatz solcher Waffen eine dramatisch andere Reihe von Reaktionsmöglichkeiten mit sich bringen würde“.
Den Einsatz von US-Atomwaffen schließen sie allerdings nicht aus. Ihre Analyse endet mit dem Satz: „Die Möglichkeit, dass Russland auch Atomwaffen einsetzen könnte, verleiht dem Ziel der USA, eine weitere Eskalation zu vermeiden, zusätzliches Gewicht – ein Ziel, das aber schon nach einem begrenzten russischen Angriff mit konventionellen Waffen kritisch überprüft werden müsste.“
Eine Überprüfung könnte durchaus ergeben, dass nur mit einem präventiven atomaren Enthauptungsschlag der USA auf Moskau weitere russische Angriffe jedweder Art ausgeschlossen werden könnten.
Da auch die russische Führung mit einer solchen Entwicklung rechnen und Vorkehrungen für automatisierte nukleare Vergeltungsschläge gegen Kommandozentralen der USA und der NATO in Europa (in Stuttgart, Wiesbaden, Ramstein) und in den USA treffen würden, kann die mit der Lieferung westlicher Kampfpanzer an die Ukraine eingeleitete Eskalation eigentlich nur in einem atomaren Inferno enden.
Da mit der Einleitung diplomatischer Schritte nicht zu rechnen ist, kann dieses Inferno – wenn überhaupt – nur noch mit sofort beginnenden weltweiten Protesten und Friedensdemonstrationen verhindert werden.
Weiterlesen: FS WJ 26.1.2023
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Weitere Schriften von Fee Strieffler und Wolfgang Jung:
- Luftpost. Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein
- Weitere Schriften von Fee Strieffler und Wolfgang Jung
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Siehe auch:
Deutsche Kriegsbeteiligung
Baerbock: „Wir kämpfen einen Krieg gegen Russland“
Von Thomas Röper
26.1.2023
Während Bundeskanzler Scholz im Bundestag versucht, die Sorgen der Deutschen zu zerstreuen, indem er betont, Deutschland (oder die NATO) sei nicht im Krieg mit Russland, verkündet seine Außenministerin öffentlich das Gegenteil.
Weiterlesen: https://www.anti-spiegel.ru/2023/baerbock-wir-kaempfen-einen-krieg-gegen-russland/
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Alle Masken abgeworfen: Der Westen bekennt sich offen zum Krieg gegen Russland
Von South Front
26.1.2023
Dass sich Deutschland und Europa im Krieg gegen Russland befinden, haben in den letzten Tagen viele Offizielle im Westen offen verkündet: Vom EU-Chefdiplomaten Josep Borrell bis hin zur deutschen Außenministerin Annalena Baerbock. Die russische Führung scheint bereit zu sein für diesen Krieg.
Weiterlesen: https://gegenzensur.rtde.world/international/160994-alle-masken-abgeworfen-westen-bekennt/
PDF-Version: SF 22.1.2023
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