Corona. Ein lyrischer Bericht

Corona

Ein lyrischer Bericht

17.1.2020 – 4.3.2021

 

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Perspektiven

(17.1.2020)

Lass die Gedanken fliegen

hoch in den Himmel

Horizonte überschreitend

damit du nicht einer Muschel ähnelst

die mit einem Sandkorn im Leibe

von Perlen träumt

und dabei übersieht

dass das Meer austrocknet

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Schöpferisch

(25.1.2020)

Sei mit der Sonne

in ihrem Licht verbunden

 

Von Liebe beflügelt befreie dich

von den Vorgaben der Verwüster der Erde

der Gewaltherrscher

der Vernichter der Hoffnung

 

Stürze schöpferisch

ihre billigen Berechnungen

ihre Voraussagen und Erwartungen

 

Mit ihrer Denk- und Vorgehensweise

mit ihrem zweckgerichteten Regelwerk

ist eine gerechte Welt nicht erreichbar

 

Die neue Welt beginnt

in den Bergen deiner Gedanken

in den Flüssen deiner Gefühle

 

Sei mit der Sonne

in ihrem Licht verbunden

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Tagesgeschehen

(1.2.2020)

Am helllichten Tage

wurde die Wahrheit

auf der Folterbank verletzt

Gebrochen, verzerrt, entwürdigt

gestand sie öffentlich

eine Lüge zu sein

Im gut inszenierten Siegesgeschrei

merkten die Menschen nicht

worunter die Wahrheit litt

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Ja, aber …

(1.2.2020)

1

Die größte Gefahr

geht in unserem aufgeklärten Lande

vom Äußern der Wahrheit aus

 

2

Das Veräußern der Wahrheit

bleibt beständig billig

 

3

Grundsätzlich ist Foltern verboten

Ausnahmen regelt

unser feiges Wegschauen

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Gedächtnisschwund

(16.2.2020)

Der gemeine Gedächtnisschwund

gehört zu den gefährlichen Volkskrankheiten

Er grasiert gewaltig und global

Im Gegensatz zu anderen Volkskrankheiten

die in der Regel lediglich

das Leben der betroffenen Person beeinträchtigen

verwüstet der gemeine Gedächtnisschwund

generationenübergreifend ganze Regionen

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Getöse

(9.3.2020)

Bei schneller Abfolge der Erlebnisse

wird manch bewundernswerte Blume

bedrückend bedeutungslos

 

Mitten im betäubenden Getöse

wird manch bewegender Gedankengang

schwer beschreitbar

manch wach rüttelnde Wirklichkeit

schwer begreifbar

manch liebevolles Lied

schwer fassbar

manch lähmendes Leid

schwer sichtbar

 

So ist es nicht verwunderlich

wenn die Verwüster der Erde

die Reizüberflutung der Menschen

gezielt als Waffe verwenden

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Umnachtung

(21.4.2020)

In Zeiten großer Verbrechen

der Sonne Trost in meinem Herzen

des Regens Frische in meinen Adern

des Meeres Weite in meinen Augen

sprach ich bewegt-besorgt

mit den Kirschbäumen und Schlüsselblumen

mit den feinen Trieben im Walde

mit dem Moosteppich auf Steinen und Gehölz

mit den Schwänen auf den Wiesen

mit dem Storchenpaar am See

mit der stillenden Stute auf dem Felde

Alle sagten mir gefühlsvoll-sachlich

Es ist nicht der erste Irrsinn

Es ist nicht der letzte Wahnsinn

Bleibe verbunden mit der Erde

Sie wird dir den Weg zeigen

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Kriminelle Großzügigkeit

(22.4.2020)

Die Giganten gestalteten das Geschehen

Betrügend, stehlend, Blut an ihren Händen

größere Verbrechen im Sinn

schenkten sie einen Teil ihrer Beute

den arglistig Entrechteten

Viele Menschen übersahen dankend

diese kriminelle Großzügigkeit

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Mutter Erde

(15.5.2020)

Gerade in diesen Tagen

Mutter Erde

brauche ich deine tröstende Wärme

 

Wenn ich schmerzhaft beobachte

Mutter Erde

wie bei meinen Mitmenschen

in dieser weltweit inszenierten Belagerung

durch Angst und Panik

Wahrnehmungsstörungen

Denkblockaden

und Lähmungen entstehen

wenn ich wahrnehme

Mutter Erde

wie in Windeseile

sich Auflösungsprozesse ereignen

wie die gesellschaftlichen Errungenschaften

der Jahrzehnte langen Kämpfe

für Weisheit und Gerechtigkeit

tiefgreifend verletzt werden

brauche ich deinen belebenden Atem

Mutter Erde

gerade in diesen Tagen

 

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Die Fuldawiesen

(30.5.2020)

Parallel zum Fahrradweg

breitet sich ein Meer aus

am Horizont umschlungen

von Wäldern und Hügeln

Es spricht mit mir

kraftvoll dunkelgrün

ermutigend pistaziengrün

liebevoll gelb und grün verwebt

Ab und an grüßen Farbflecken funkelnd

wie gelbe, weiße, tiefrote, blaue Boote

Greifvögel hier und da auf der Jagd

Kühe gemächlich bei ihren Kälbern

Stuten stolz neben ihren Fohlen

 

Ich lasse die Stadt hinter mir

und mit ihr die Menschen

 

In dieser bewegenden Zeit

haben augenscheinlich zahlreiche

bis gestern als Gelehrte geltende Größen

das einfache Alphabet

erbärmlich verlernt

und basale Maßstäbe

verräterisch vergessen

Nun laufen sie aufgeschreckt-zerstreut

in einem breit angelegten Irrgarten

Eine Wüste bedrückender Befindlichkeiten

ein Sumpf berstender Fehden

erschlagen den weiten Blick

ersticken die ganzheitliche Betrachtung

 

Die Machenschaften der Machthaber

zeigen ihre fatalen Früchte

Die Jahrzehnte lang

bedacht beschränkt gehaltene Allgemeinbildung

die gigantische Beeinflussung der Sinne

die breite Entwurzelung der Menschen

gebären nicht unerwartet

grobes Gebaren

 

Auf dem Rückweg nach Hause

genieße ich das sanfte farbenfrohe Meer

sauge seine Weisheiten auf

beherzige seine Botschaften

bereinige meine Wahrnehmung

gestalte geordnet meine Gedanken

und betrachte den beträchtlichen Gegenwind

mit einem Lächeln im Herzen

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Kämpferische Weisheit!

(14.6.2020)

Gefügige Gestalten

werden planvoll geformt

sich als selbständig erachtende Marionetten

keiner Gegenrede mächtig

auch bei augenscheinlichen Verbrechen

gehorsame Wesen

ohne tiefgreifende Gedankengänge

treue Charakter

auch bei offensichtlichen Gräueltaten

 

Gefügige Gestalten

werden planvoll geformt

ohne nötige Geschichtskenntnisse

ohne vereinendes Einfühlvermögen

ohne Sinn für Gemeinschaft

ohne Verbundenheit mit der Erde

 

Geht diese grauenvolle Rechnung

der weltweit tätigen Machthaber

ohne größeren Widerstand auf?

Die Antwort steckt in dir.

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Pure Wissenschaft

(22.6.2020)

Es steht nicht eindeutig fest

was und wie genau gemessen wird

Wer unter solchen Bedingungen

unbedacht viel misst

misst unweigerlich viel Mist

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Marsch! Marsch!

(28.6.2020)

Der Tyrann verkündete

Am Ende der Welt ist ein Berg

Auf seinem Gipfel ist eine Schlachtbank

Geht geordnet hin

und wartet dort auf euren Henker

Brav befolgten die Untertanen den Befehl

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Wanderwege

(28.6.2020)

Wenn das allgemeine gesellschaftliche Getöse

voller Selbstsucht und Kurzsichtigkeit

meinen Atemweg zuschnürt

begebe ich mich auf Wanderwege

und kehre dann

gereinigt, gestärkt zurück

um den Wahnsinn anzugehen

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Getreuliche Hoffnung

(11.7.2020)

Du! Unsichtbares Samenkorn

und doch für mich spürbar

wie mein eigener Atem

Steh auf aus dem winterlichen Schlaf

Steh auf

 

Schau! Mit jedem Teil meines Herzens

habe ich dich tagein, tagaus

mit Sonnenschein ernährt

Feindseligkeiten und Hohn trotzend

voller Liebe und Leidenschaft

habe ich dich vor den Böswilligen behütet

Steh auf aus dem winterlichen Schlaf

Steh auf

 

In meiner Brust gab es manchmal

nur Asche und Glut, und doch

habe ich für dich stets beharrlich

ein würdiges Feuer entfacht

Steh auf aus dem winterlichen Schlaf

Steh auf

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Schaumschläger

(12.7.2020)

Geräuschvolle Blasenbildung

ist ein Merkmal unserer Gesellschaft

leider nicht auf die Wirtschaft beschränkt

Empörungen verlaufen oberflächlich

ohne gedankliche Gründlichkeit

wie Modeerscheinungen

Gegenwärtig wird viel und vollmundig

über Rassismus dahergeredet

Wie soll dabei

wie bislang üblich

außer kurzweiligen Blasen

etwas Sinnvolles entstehen

wenn Denker wie Frantz Fanon

Eduardo Galeano und Howard Zinn

Hermann Ploppa und Rainer Mausfeld

unberücksichtigt bleiben

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Aufforderung

(17.7.2020)

Komm! Lass uns das Leben ehren

wenn Hagelsturm und Wellen drohen

Im seichten Gewässer

fern jeder Gefahr

preisen viele prahlend

Nächstenliebe und hehre Werte

Komm! Lass uns jetzt das Leben ehren

da Hagelsturm und Wellen drohen

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Tausend Sonnen

(17.7.2020)

Die beste Medizin

gegen das gegenwärtige System

und seine giftigen Auswüchse

ist die Wärme miteinander verbundener Herzen

Tausend trächtige Sonnen

trägst du in deiner Brust

zum Entfachen der Lebensfreude

für Bekannte und Unbekannte

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Beharrlich

(31.7.2020)

Es ist eine durchaus lehrreiche Zeit

Wie die massive Überflutung eines Ameisenbaus

wütet die planmäßig geschürte, tiefgreifende Angst

in unserer zutiefst kranken Gesellschaft

So verfällt schmerzhaft mancher Zeitgenosse

geistig in eine erregte Lähmung

beschäftigt sich getrieben

mit dem vergrößerten Ausschnitt der Gegebenheiten

und vergisst dabei sträflich

die besonnene Betrachtung des ganzen Geschehens

 

Gerade deshalb rede ich beharrlich

von den grundlegenden Ursachen der jetzigen Schieflage

die viele Denker nicht anpacken möchten

aufgrund ihrer Vorgeschichte

aus trügerischer Bequemlichkeit

oder aus Macht- und Geldgier

 

Mit Liebe, Freude und Leidenschaft

spreche ich von der Sehnsucht nach Wärme und Nähe

und von dem schöpferischen Licht

das in jedem Lebewesen fließt

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Lernfähig

(8.8.2020)

Eins plus eins ergibt zwei

wenn ich redlich bin und frei

Derselbe Vorgang ist behaftet mit Ungewissheit

wenn Macht im Spiel ist und manche Feigheit

Werde ich erst einmal überwältigt mit Plan und Tücke

besteht zunächst Verständnis für meine Erfahrungslücke

Wiederholt sich jedoch mein Fehlverhalten

was soll ich von meinem Zustand noch halten

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Berechtigte Frage

(23.8.2020)

Hoffentlich werden meine Enkelkinder

wenn sie älter sind

mir die berechtigte Frage stellen

was ich im Jahre 2020 gemacht habe

Ich werde sie liebevoll umarmen und erzählen

Das Leben ist der beste Lehrmeister

Deshalb habe ich stets versucht

aus der Geschichte zu lernen

die entscheidenden Eigentumsverhältnisse zu erfassen

und deren Wirkung auf die laufenden Geschehnisse

 

Aufrichtig und sorgfältig habe ich hingeschaut

wie die Entscheidungsträger in unserer Gesellschaft

sich bei den früheren Ereignissen verhalten haben

bei der BSE, Schweinegrippe oder Vogelgrippe

bei Agenda 2010 oder Hartz IV

beim Umgang mit der Allmende

bei der Privatisierung der öffentlichen Daseinsfürsorge

bei den illegalen Kriegen gegen Jugoslawien

Afghanistan, Irak, Libyen oder Syrien

bei der Aufarbeitung der Vorfälle vom 11.9.2001

bei dem sogenannten Krieg gegen den Terror

bei Rüstungshaushalten und Waffenexporten

bei Staatsstreichen in der Ukraine, Bolivien oder Venezuela

bei den verheerenden weltweiten Wirtschaftssanktionen

 

Diese Erkenntnisse und Erfahrungen

habe ich versucht folgerichtig umzusetzen

um die tiefgreifenden Umwälzungen im Jahre 2020

zu begreifen und behandeln

Dabei habe ich mich stets

von der Überzeugung leiten lassen

dass tief in den meisten Menschen

die Sehnsucht nach Wärme und Nähe lodert

und dass das umfassende Lieben der Erde

die Grundlage unseres Lebens ist

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Bekenntnis

(7.10.2020)

Wenn du mich fragst

in diesen bedrückenden

und gleichzeitig hoffnungsträchtigen Tagen

in einer Zeit

in der die Mächtigen alles unternehmen

um menschliche Nähe und Berührung

mit schlechtem Gewissen zu beladen

und dass nicht nur bei unseren Kindern

ja, wenn du mich fragst

was das Leben ist

sage ich dir voller Inbrunst

Das Leben ist die Wärme

miteinander verbundener Herzen

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Aufstehen

(17.10.2020)

Wenn du

die natürlichen, wunderschönen Eisgebilde

am Rande der Wasserläufe

mit allen Sinnen erleben willst

musst du zuerst wissen

wann, wo und wie sie entstehen

Dieses Wissen allein

kann dir jedoch die bezaubernde Begegnung

mit diesen Wundern nicht verschaffen

Du musst aufstehen

und dich in Bewegung setzen

So verhält es sich auch

mit der gesellschaftlichen Gerechtigkeit

und den anderen Schönheiten des Lebens

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Der Friedwald

(3.11.2020)

Leben und Tod gehen Hand in Hand

leisten manchem Wahnsinn Widerstand

Sei mit meinem Baum im Einklang

bringe Freude mit und Gesang

denke nach über Einheiten und Kreisläufe

über Wolken, Regen und Wasserläufe

denke nach über Asche und Glut

über das weite Meer, Ebbe und Flut

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Wir konnten es nicht wissen

(7.11.2020)

Wir konnten es wirklich nicht wissen

Unsere Westen sind rein, auch das Gewissen

Die Regierenden hatten vorher nie gelogen

uns nie heimtückisch, selbstsüchtig betrogen

Krankenhäuser wollten sie ja nie schließen

oder mit Drohnen auf Menschen schießen

als die Verordnungen geballt einschränkend kamen

sagten wir stolz-unterwürfig Ja und Amen

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Das Kartenhaus

(2.1.2021)

Liebste! Gehe ein paar Schritte zurück

Aus der Ferne

lässt sich dieses grauenvolle Gebäude

besser betrachten

Schau dir gründlich

seine Grundsteine an

Sie bestehen aus hohlen Halbwahrheiten

 

Liebste! Habe Zuversicht

Selbstvertrauen

und einen langen Atem

Früher oder später

wird ein Lufthauch

dieses Kartenhaus umblasen

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Lichter verbinden

(11.1.2021)

Es gibt häufig helle und dunkle Zeiten

lasst euch von ihrem Wechsel nicht verleiten

Immer wenn die Kräfte des Tages versiegen

werden Lichtschmetterlinge in Brunnen fliegen

Solche wunderbaren Brunnen sollt ihr finden

Lichter suchen und sie fröhlich verbinden

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Der törichte Tiefschlaf

(16.1.2021)

Als sie sich schlafen legten

schien die Welt in Ordnung zu sein

So dachten sie nur

So wollten sie

aus Bequemlichkeit

aus Feigheit

das Geschehen wahrnehmen

Als die gesellschaftlichen Ereignisse

sie unweigerlich wachrüttelten

war der umfassende Aufbau

des gigantischen Kerkers

weit fortgeschritten

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Unsichtbar und wahr

(22.1.2021)

Eins, zwei, drei! Kinder kommt zusammen!

Augen auf! Bleibt behutsam beisammen!

Wenn die Wolken die Sonne bedecken

über ihnen ist sie doch zu entdecken

Zeigt der Mond auch den Sichel-Stand

seine Kugel-Form hat dennoch Bestand

Wenn die Rosen allmählich verblühen

träumen die Hagebutten von neuem Erblühen

Und sind die Bäume im Winter nackt

Stamm und Triebe bleiben munter intakt

Menschen können lernen und selbstlos aufstehen

Die Welt bleibt im Fluss und stets im Entstehen

Eins, zwei, drei! Kinder kommt zusammen!

Augen auf! Bleibt behutsam beisammen!

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Behutsam

(5.2.2021)

Säuglinge spucken

wenn sie hastig

viel Milch trinken

Mancher Zeitgenosse

verhält sich ähnlich

wenn er mit Wahrheiten

konfrontiert wird

So sei behutsam

wenn du aufklärst

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Freundschaften

(9.2.2021)

Wenn die Karawane der Trauer

von den Soldaten der Sorge begleitet

vor den Toren meiner Stadt ankommt

und ihre schweren Waren

auf meiner Seele Wiesen auspackt

greife ich zur Feder der Dichtung

benetzte sie mit der Tinte

der weisen Erinnerungen

und lasse sie leichtfüßig

auf Papierblättern tanzen

 

Dann hole ich mir den Farbkasten

der lichten Visionen

und lasse den Pinsel der Hoffnung

fröhlich hüpfend

die Tintenspuren ergänzen

 

So schenkt mir Freunde heute

eure warmen Blicke

und eure blühenden Fantasien

damit der Feder und dem Pinsel

das Lebenselixier nicht ausgeht

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Entzauberte Banditen

(12.2.2021)

Liebste! Das Fühlen der Gefahr

wirkt heilsam

wenn es schlüssig

praktisch umgesetzt wird

Die Angst allerdings

behindert dein logisches Denken

lähmt deine Handlungsbereitschaft

 

Das wissen selbstverständlich

auch die gemeinen Herrschaften

der geballten Macht und Vermögen

und setzen es gezielt ein

zur Verrechtlichung ihrer Kriminalität

 

Deshalb wirst du täglich

mit der bewusst geschürten Angst

buchstäblich bombardiert

 

Zum Entzaubern dieser scheinbar

lawinenartigen Blase

musst du vorerst

mit allen Sinnen begreifen

dass viele Amts- und Würdenträger

wahrhaftig Banditen sind

auch wenn hierbei

dein bisheriges Weltbild

schmerzhaft zusammenbricht

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Der Krone-Bericht

(12.2.2021)

Die sich allmächtig erscheinenden

im Dunkel stehenden Herrschenden

ließen die Gegebenheiten

bis zur Unkenntlichkeit frisieren

Die untertänigen Massen

freuten sich dankbar

auf ihre nun wieder

gnädig erlaubte Frisur

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Gesellschaftliches Gedächtnis

(23.2.2021)

Mit dir spreche ich heute

dem Baum ohne Blattwerk

im Walde mächtig stehend

durch ein kräftiges Wurzelwerk

mit anderen Bäumen verbunden

 

Dich beneide ich so sehr

Deine Artgenossen brauchst du nicht

davon zu überzeugen und mehr

dass Glück gemeinschaftlich gedeiht

oder die gemeinsame Geschichte

gegen Leid Heilungskräfte verleiht

 

Du lebst nicht mit Wortverkäufern

die friedliche Botschaften blockieren

oder die Aufdeckung der Machtstrukturen

mit allen Mitteln schändlich sabotieren

 

Du hast keine arglistigen Artgenossen

die sich als Auserwählte erachten

und den schöpferischen Gemeinsinn

als geschäftschädigend verachten

 

Für dich gibt es kein Zeitalter

der Duldung und Zustimmung

Du hast keine Wegbegleiter, die verraten

lebensbejahende Ziele und Gesinnung

 

Mit dir spreche ich heute

dem Baum der tiefen Einsicht

schenke mir gerade in diesen Zeiten

deine Lebenskraft und Zuversicht

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Winterlinge

(24.2.2021)

Die Winterlinge sind wieder da

diese beschwingten Botschafter des Frühlings

Die große Vereisung der Sinne

hat noch bedrückend Bestand

 

Herzen und Köpfe

in Ketten gelegt

kritische aufrichtige Denker

ohne Knebel zum Schweigen gebracht

die Schwachstellen des menschlichen Geistes

schamlos ausgenutzt

Hass und Angst

landauf, landab gesät

sind die Herrschenden unserer Zeit

sichtbar siegestrunken

und doch sich nicht ganz sicher

ob ihr Plündern beständig bleibt

 

Die Winterlinge sind wieder da

diese beschwingten Botschafter des Frühlings

und besingen sinnstiftend die Sonnen

die Teilchen in sich tragen

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Entscheidung

(25.2.2021)

Das Haus verließ ich

die Stadt und das Getöse

Behutsam betrachtend sprach ich

mit Bergen, Wäldern und Flüssen

 

Manches Leid hatte ich nicht selbst erfahren

und doch mit allen Sinnen begriffen

Trauer und Freude wuchsen dicht beieinander

hiervon war ich ernüchternd ergriffen

 

Auf dem Markt der Möglichkeiten

wurden Ruhm und Reichtum

getränkt mit Eitelkeit

verführerisch feilgeboten

und aufgrund einer gekonnt getünchten Ballung

von Feigheit, Verzagtheit, Bequemlichkeit

Verdrängung, Verleugnung und Verblendung

von vielen Menschen angenommen

ohne nach den Hintergründen zu schauen

 

Die Lage war einleuchtend

eine eindeutige Entscheidung fordernd

Das Glück gedeiht in der Gemeinschaft

sagten mein Herz und Kopf einstimmig lodernd

So entschied ich mich glücklich

für das gesellschaftliche Gedächtnis

für kämpferische Ahnen

für gemeinsames Verstehen und Handeln

für aufrichtiges Bahnen

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Der gemeinschaftliche Kampf

(2.3.2021)

Reihe dich ein, geschätzter Freund

Schließe dich dem Zug der Freidenkenden an

Verweile nicht verlassen in tiefer Trauer

Dieses gemeinschaftliche Leid

ist nur gemeinsam zu behandeln

Solch eine schwere Lebensaufgabe

ist nur solidarisch zu lösen

Bedenke die vergangenen

aufrichtig suchenden Generationen

Schöpfe lebensfroh Kraft

aus ihren Fehlern und Erfolgen

Lass uns diesen drängenden Weg

gemeinsam bestreiten und beschreiten

Reihe dich ein, geschätzter Freund

Schließe dich dem Zug der Freidenkenden an

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Verschleiern

(4.3.2021)

Das Corona-Geschehen

als Pandemie zu bezeichnen

oder als Krise

verschleiert die Verhältnisse

Es handelt sich

um ein organisiertes

vielschichtiges Verbrechen

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Druckversion: Corona. Ein lyrischer Bericht