Buchempfehlung: Deutsche und Juden vor 1939. Stationen und Zeugnisse einer schwierigen Beziehung. Von Wolfgang Effenberger und Reuven Moskovitz

Buchempfehlung:

Deutsche und Juden vor 1939

Stationen und Zeugnisse einer schwierigen Beziehung

Von Wolfgang Effenberger und Reuven Moskovitz

2013, Verlag zeitgeits Print & Online, Höhr-Grenzhausen

Erste Auflage der Taschenbuchausgabe 2016

ISBN 978-3-943007-14-5

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Auszüge aus der Auflage von 2016; Seite 478 und 479

Reuven Moskovitz: „[…] Als Mensch, der sein Leben dem Frieden und der Gerechtigkeit gewidmet hat, als Opfer von Gewalt, Rassismus und dämonisiertem Feindbild, als Historiker, der gelernt hat, dass Krieg und Gewalt nur zu Katastrophen führen, rufe ich die deutsche Öffentlichkeit, die deutschen friedfertigen Bürger , die deutschen Dichter und Denker, Künstler, Politiker, Juristen auf: Lasst euch nicht erpressen durch Missbrauch des Begriffs Antisemitismus, schließt nicht die Augen vor Unrecht und Verfolgung, nur weil die gegenwärtigen Verfolger Nachkommen ehemaliger Verfolgter sind. Unrecht bleibt Unrecht – Verfolgung bleibt Verfolgung – Verachtung bleibt Verachtung. Erhebt mutig die Stimme gegen Krieg und Gewalt als Mittel der Fortsetzung aussichtsloser Politik! […]

[…] Wahrheit, Recht und Frieden müssen auch in den deutsch-jüdischen Beziehungen verankert werden. Es darf nicht dabei bleiben, dass wir Juden uns immer nur als Opfer und die Deutschen sich als Täter betrachten. Ich bin mir zwar bewusst, wie schwierig Letzteres ist im Nachkriegsdeutschland mit all den noch immer noch sehr lebendigen Schuldgefühlen. Meines Erachtens sind diese aber inzwischen zu einer Art Krankheit geworden, welche es den Deutschen verwehrt, unbefangen und dem Gewissen verpflichtet zu urteilen und zu handeln. […]“

„[…] Intelligente Menschen, Wissenschaftler, große Theologen und exponierte Politiker wiederholen: Was du, Reuven, über Israel sagst, darfst nur du als überlebender Jude sagen, nicht aber wir Deutsche. Erfolglos antworte ich: Wenn die Kritik an Israel falsch oder gefährlich ist, dann muss gerade ich als Jude den Mund halten. Wenn die Kritik aber stimmt und sich täglich bestätigt, ist es nicht nur meine, sondern auch eure Pflicht, sie zu äußern. […]“


Der Begriff Antisemitismus wird nicht erst seit Oktober 2023 zur Einschränkung der Meinungsfreiheit in Deutschland missbraucht. Es ist wahrhaftig ein kräftezehrendes und gleichzeitig befreiendes Unternehmen, Ereignisse und Abläufe im Getöse der Halbwahrheiten, vermengt mit aus ihrem geschichtlichen Kontext herausgerissenen Gegebenheiten und erst recht im Hagelsturm der Propaganda zu beleuchten. Trotz dieser Schwierigkeiten ist und bleibt die Wahrheitssuche eine unabdingliche Voraussetzung dafür, dass die weltweit zu beobachtende Spirale der Gewalt anhaltend durchbrochen werden kann.

Die meisten Publikationen, die sich dem Schicksal der Juden in Deutschland annehmen, haben primär den Zeitraum zwischen 1939 und 1945 im Blick.“ Im Gegensatz zu diesen Publikationen widmet setzt das erstmals 2013 veröffentlichte Buch von Wolfgang Effenberger und Reuven Moskovitz, „Deutsche und Juden vor 1939. Stationen und Zeugnisse einer schwierigen Beziehung“, weit früher an. Dieses Buch beschäftigt sich vornehmlich mit der „Frage nach der Entstehung des deutsch-jüdischen Dilemmas.“ [1]

Der aus Rumänien stammende und in Jerusalem sesshafte Historiker Reuven Moskovitz [2] (1928 – 2017) wurde als Holocaustüberlebender für seine Versöhnungsarbeit zwischen Juden und Palästinensern mit mehreren Friedenspreisen gewürdigt. Wolfgang Effenberger [3] (geb. 1946) „ist freier Publizist mit Schwerpunkt Geopolitik. Er lebt am Starnberger See. Mit ihrem ersten Gemeinschaftswerk möchten die beiden Autoren dazu beitragen, dass die Geschichte Europas nie wieder in repressive Gewässer mündet.“ [4]

Weiterlesen: WERM13.1.2024

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Weitere Schriften von Wolfgang Effenberger:

https://afsaneyebahar.com/category/wolfgang-effenberger/

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Siehe auch:

Internationaler Gerichtshof: Prozessbeginn nach Völkermordklage gegen Israel

Südafrika fordert den IGH in Den Haag auf, Israels Angriffe auf den Gazastreifen nach der UN-Konvention von 1948 als Völkermord einzustufen. Viele Staaten und rund 900 zivile Organisationen unterstützen die Klage. Die USA stellen sich vor Prozessbeginn explizit auf die Seite Israels.

Von Felicitas Rabe

11.1.2024

https://afsaneyebahar.com/2024/01/11/20697810/

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Jewish History, Jewish Religion: The Weight of Three Thousand Years

By Israel Shahak

First published 1994

Foreword by Gore Vidal

Forword to the second printing by Edward Said

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Die Bibel kam aus dem Lande Asir

Eine neue These über die Ursprünge der Bibel

Von Kamal Salibi

1985, Rowohlt Verlag, Hamburg

ISBN: 3-498-06179-8

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