Kognitive Kriegsführung
Die Kriegspropaganda ändert ihre Form
Von Thierry Meyssan
25.4.2022
Wenn die russische Armee auch den Krieg gegen die «Banderisten» [Begriff für die ukrainischen Extremisten, abgeleitet vom Namen Stepan Bandera] in der Ukraine gewonnen hat, gewann die Nato den kognitiven Krieg gegen ihre eigenen Mitbürger im Westen. Das Atlantische Bündnis hat eine neue Form der Propaganda entwickelt, die auf dem basiert, was sie kürzlich noch angeprangert hat: Fake News, das heisst nicht falsche Nachrichten, sondern verdrehte Nachrichten. Wie kann man sich davor schützen?
Die Maschinerie der Nato
«Den Feind gewaltsam zu unterwerfen ist nicht der Höhepunkt der Kriegskunst, der Höhepunkt dieser Kunst besteht darin, den Feind zu unterwerfen, ohne einen einzigen Tropfen Blut zu vergiessen.»
(Sun Tzu, Die Kunst des Krieges)
Der französische General Philippe Lavigne vom «Alliiertes Kommando für Umgestaltung» (Allied Command Transformation ACT) der Nato beaufsichtigt die Erforschung neuer Propagandamethoden.
Ihr Kommando verfügt über 21 Kompetenzzentren, darunter eines für Propaganda, das Center of Excellence for Strategic Communications (STRATCOM) in Riga, Lettland.1 Es schuf den Nato-Innovation Hub (iHub) unter der Leitung des Franzosen François du Cluzel, einem ehemaligen Professor am Collège militaire interarmes in Coëtquidan (F). Der iHub finanziert Forschungen der Johns Hopkins University und des Imperial College London über kognitive Fähigkeiten. Diese decken den gesamten kognitiven Bereich mit vielfältigen Anwendungen ab, die vom bionischen Soldaten bis hin zu Kriegspropaganda reichen.
Die allgemeine Idee der Nato besteht darin, den üblichen fünf Interventionsbereichen (Luft, Land, Meer, Weltraum und Kybernetik) einen sechsten hinzuzufügen: das menschliche Gehirn. «Während die in den fünf Domänen durchgeführten Aktionen durchgeführt werden, um eine Wirkung auf den menschlichen Bereich zu haben, besteht das Ziel der kognitiven Kriegsführung darin, jeden zu einer Waffe zu machen», schreibt François du Cluzel.
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PDF-Version: T. Meyssan 25.4.2022
Siehe auch: Nato-Bericht zur kognitiven Kriegsführung (November 2020)