Die Europäische Industrie wird übermorgen begraben. Von Sergei Sawtschuk (28.6.2024)

Die Europäische Industrie wird übermorgen begraben

Der europäische Bereich der Petrochemie steht kurz vor dem Zusammenbruch. Das gab einer der Fachmänner in dieser Branche bekannt. Umso schlimmer ist es, dass das Gleiche für mehrere Sektoren der Eurozone gilt. Das Spielfeld betreten nun die USA und China.

Von Sergei Sawtschuk

28.6.2024

Der historische Prozess der Deindustrialisierung Europas schreitet in seinem eigenen langsamen, aber unaufhaltsamen Tempo voran; Washington sieht darin jedoch nichts Schlimmes. Der Chef der Ineos-Gruppe – Europas größtem und einem der größten transnationalen Unternehmen im Bereich der Petrochemie – gab Bloomberg TV ein Interview, das mit dem Öffnen einer Falltür verglichen werden kann, aus der sich ein deprimierender und völlig schwarzer Schlamm ergießt.

Jim Ratcliffe, einer der reichsten Männer Großbritanniens, erklärte in einem Gespräch mit US-amerikanischen Journalisten, dass die derzeitige Situation auf dem Energiemarkt die petrochemische Industrie in Großbritannien und Europa tatsächlich unterminiert und sie, wenn nicht in einen tiefen Knock-out, so doch in einen schweren und schmerzhaften Knock-down versetzt hat. Der Grund dafür sind die exorbitanten Strom- und Kohlenstoffpreise und die unterbrochenen Ketten von Kohlenwasserstoffimporten aus Russland, dank derer die Stromerzeuger immer Brennstoff für ihre Kessel und die Petrochemiker die grundlegenden Rohstoffe für ihre Arbeit hatten. Ratcliffe argumentiert – und als Hai der globalen Petrochemie kann man ihm durchaus glauben –, dass die Kosten pro Megawattstunde für die europäischen industriellen Verbraucher heute fünfmal so hoch sind wie für ihre Pendants in Nordamerika. Das hat dazu geführt, dass europäische Fachunternehmen in den letzten zwei Jahren schlichtweg physisch nicht mehr in der Lage waren, mit amerikanischen oder asiatischen Unternehmen zu konkurrieren, was bereits zur Schließung komplexer chemischer Produktionsanlagen geführt hat, oder sie sind in die USA und nach Asien geflüchtet, wo es ein Meer von billigem Strom und keine Probleme bei der Rohstoffbeschaffung gibt. Der Chef der Ineos-Gruppe beendete seine düstere Rede mit dem Hinweis, dass es in Europa immer weniger Akteure auf dem petrochemischen Markt gebe und er so etwas in seinem Leben noch nicht erlebt habe.

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PDF: SS28.6.2024

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„Auf dem Weg zum Entwicklungsland“: Börsenchef Weimer rechnet mit Habeck ab

Nach zahlreichen Treffen mit Wirtschaftsminister Robert Habeck kommt der Chef der Deutschen Börse zu einem wenig schmeichelhaften Urteil: Eine „schiere Katastrophe“ seien die Begegnungen mit dem Grünen-Politiker. Auch sonst lässt Theodor Weimer kein gutes Haar an der Wirtschaftspolitik der Ampel.

RT

7.6.2024

https://gegenzensur.rtde.world/wirtschaft/208464-auf-weg-zum-entwicklungsland-boersenchef/

PDF: RT7.6.2024

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DIHK sieht schleichende Deindustrialisierung in Deutschland

Die Deindustrialisierung ist in vollem Gange, ergibt die Sommerumfrage der DIHK. Grund sind nicht nur die hohen Energiepreise, sondern ein ganzes Paket an Problemen, ausgelöst durch wirtschaftspolitische Fehlentscheidungen. Statt sie anzugehen, setzt die Bundesregierung auf Bürokratieabbau.

RT

31.5.2024

https://gegenzensur.rtde.world/inland/207702-dihk-sieht-schleichende-deindustrialisierung-in-deutschland/

PDF: RT31.5.2024

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Neue Wirtschaftsstudie: Das „leise Industriesterben“ in Deutschland

176.000 Unternehmen sind im vergangenen Jahr in Deutschland geschlossen worden. Das ist nicht über alle Branchen hinweg gleich ‒ aber diejenigen, die besonders betroffen sind, haben die stärkste Bedeutung für den Industriestandort Deutschland.

30.5.2024

RT

30.5.2024

https://gegenzensur.rtde.world/inland/207483-neue-wirtschaftsstudie-leise-industriesterben-in/

PDF: RT30.5.2024

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