Die Rückkehr der Raubritter – Trumps verzerrte Sicht auf die Geschichte der US-Zölle. Von Michael Husdon (14.4.2025)

Die Rückkehr der Raubritter – Trumps verzerrte Sicht auf die Geschichte der US-Zölle

Von Michael Hudson

14.4.2025

https://afsaneyebahar.com/wp-content/uploads/2025/04/mh042025.pdf

Übersetzung von Andreas Mylaeus

27.4.2025

Der Ökonom Michael Hudson argumentiert, Donald Trump habe keine Pläne, die Probleme anzugehen, die zur Deindustrialisierung der USA geführt haben. Seine Zölle seien lediglich ein neoliberales Programm in neuem Gewand, das der wohlhabenden Spenderklasse zugutekomme.

Sehr interessante Sicht auf die amerikanische Wirtschaftsgeschichte, die so den Wenigsten bekannt sein dürfte. So wie es aussieht, passiert Trump mit seinen Zöllen etwas Ähnliches, was den USA mit den Sanktionen gegen Russland passiert ist: Die Betroffenen machen sich selbständig und tun sich mit Gleichgesinnten zusammen. Der Weltrüpel hat das Nachsehen...

 

Zusammenfassung

Donald Trumps Zollpolitik hat die Märkte sowohl unter seinen Verbündeten als auch unter seinen Gegnern in Aufruhr versetzt. Diese Anarchie spiegelt die Tatsache wider, dass sein eigentliches Ziel nicht wirklich die Zollpolitik war, sondern lediglich die Senkung der Einkommenssteuern für Reiche, indem diese durch Zölle als Haupteinnahmequelle des Staates ersetzt werden. Wirtschaftliche Zugeständnisse von anderen Ländern sind Teil seiner Rechtfertigung für diese Steuerumverteilung, da sie einen nationalistischen Vorteil für die Vereinigten Staaten bieten.

Sein Vorwand ist, und vielleicht glaubt er sogar daran, dass Zölle allein die amerikanische Industrie wiederbeleben können. Aber er hat keine Pläne, um die Probleme anzugehen, die überhaupt erst zur Deindustrialisierung Amerikas geführt haben. Es gibt keine Anerkennung dafür, was das ursprüngliche Industrieprogramm der USA und das der meisten anderen Nationen so erfolgreich gemacht hat.

Dieses Programm basierte auf öffentlicher Infrastruktur, steigenden privaten Industrieinvestitionen und durch Zölle geschützten Löhnen sowie einer starken staatlichen Regulierung. Trumps Politik der Verbrennung und Zerstörung ist das Gegenteil davon: Er will den Staat verkleinern, die öffentliche Regulierung schwächen und die öffentliche Infrastruktur verkaufen, um seine Einkommenssteuersenkungen für seine Spenderklasse zu finanzieren.

Dies ist nichts anderes als das neoliberale Programm in einem anderen Gewand. Trump stellt es fälschlicherweise als Unterstützung der Industrie dar, nicht als deren Gegenteil. Sein Vorgehen ist kein Industrieplan, sondern ein Machtspiel, um anderen Ländern wirtschaftliche Zugeständnisse abzuringen und gleichzeitig die Einkommenssteuern für die Reichen zu senken. Die unmittelbaren Folgen werden weitreichende Entlassungen, Unternehmensschließungen und eine Inflation der Verbraucherpreise sein.

Weiterlesen:

https://seniora.org/politik-wirtschaft/politik/michael-hudson-die-rueckkehr-der-raubritter-trumps-verzerrte-sicht-auf-die-geschichte-der-us-zoelle

PDF: MH14.4.2025

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Siehe auch:

Is Trump the last straw for the dollar system?

Will US President Donald Trump be the tipping point for the dollar system? Even Western financial outlets now warn of the beginning of the end of dollar dominance. Political economists Radhika Desai, Michael Hudson, and Mick Dunford analyze the crisis.

By Radhika Desai, Michael Hudson and Mick Dunford

April 30, 2025

Is Trump the last straw for the dollar system?

https://www.youtube.com/watch?v=bGZXDzmL10k&t=235s

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