"Die US-Streitkräfte wollen ab dem Jahr 2026 weitreichende Waffensysteme vom Typ Tomahawk, SM-6 und eine in Entwicklung befindliche Hyperschall-Rakete des Typs Dark Eagle in Deutschland stationieren. Diese Raketen fliegen in 10 bis 14 Minuten in einer Höhe unter 100 Metern bis nach Moskau. Für die Abwehr unerreichbar. Der US-Atomphysiker und -stratege Theodore Postol sieht für Russland nur eine einzige Möglichkeit, einen derartigen Angriff zu verhindern: Den Präventivschlag. Die aktuelle Gefährdung durch die Aufstellung dieser Systeme übertrifft bei weitem die Bedrohungslage von vor 40 Jahren. Damals demonstrierten sogar aktive Soldaten. (52) Im Gegensatz zum Widerstand gegen die Aufstellung der nuklear bestückbaren Pershing-II-Raketen Anfang der 80er Jahre wird die beschlossene Aufstellung der Russland tödlich bedrohenden Systeme für 2026 kaum wahrgenommen. Dieser überlebenswichtige Sachverhalt wurde sogar im Wahlkampf 2025 weitgehend ausgeklammert."
Kulissenschieberei im großen Polittheater
Muss sich die EU bis 2029/30 auf Krieg mit Russland vorbereiten?
Von Wolfgang Effenberger
28.3.2025
Das russische Außenministerium sieht im 18. März 2025 ein wichtiges Datum. An diesem Tag hat der Bundestag der Bundesrepublik Deutschland die Aufhebung bestehender Beschränkungen für die staatliche Kreditaufnahme beschlossen und milliardenschwere Ausgaben für die Aufrüstung der Bundeswehr genehmigt. Im Klartext bedeutet das für Moskau den Übergang des Landes auf einen Weg der beschleunigten Militarisierung.
Militarisierung der Bundesrepublik Deutschland
In der Eile und der Prinzipienlosigkeit, mit der diese Entscheidung getroffen wurde, wird ein anschauliches Zeugnis für den rücksichtslosen antirussischen Kurs gesehen, den die herrschenden Kreise in der Bundesrepublik Deutschland verfolgen. Verärgert scheint Moskau über die vom CDU/CSU-Vorsitzenden und Kanzlerkandidaten Friedrich Merz in der Bundestagsdebatte salopp hingeworfene Behauptung eines angeblich von Russland angezettelten Kriegs gegen Europa zu sein.
„Man könnte ihn fragen“, so die Sprecherin des russischen Außenministeriums Maria Sacharowa, „In welchem Teil Westeuropas ist unser Land in Kämpfe verwickelt? Kann er das nicht präzisieren? Dann wären wir wenigstens informiert“. (1)
Dann ergänzte Frau Sacharowa ihre Frage:
„Haben Sie in Berlin Ihre Ermittlungen darüber abgeschlossen, wer die zivile Infrastruktur (Nord Stream 1 und 2) sabotiert hat? Nein? Dann hören Sie auf, zu fabulieren oder sich zu Dingen zu äußern, von denen Sie nicht die geringste Sachkenntnis haben“. (2)
Weiter zitierte Frau Sacharova, dass Friedrich Merz sogar noch weiter ging und dazu aufrief, sich auf eine Konfrontation mit unserem Land „in den kommenden Jahren und Jahrzehnten“ vorzubereiten.
Abschließend betonte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, dass Russland nicht die Absicht hat, Deutschland anzugreifen. Sollte Deutschland etwas anderes behaupten, habe es selbst Kriegsabsichten und sollte das Kind beim Namen nennen. Schließlich sei die bekannte These vom Wunsch nach historischem Revanchismus im Erbgut der deutschen politischen Eliten tief verwurzelt, und solche Tendenzen setzten sich einmal in jedem Jahrhundert über den gesunden Menschenverstand und sogar über den Selbsterhaltungstrieb hinweg. Die Hitzköpfe in Berlin und anderen europäischen Hauptstädten müssten erkennen, so Sacharowa wörtlich, dass die Russische Föderation umgehend und entschlossen auf jegliche militaristischen Ambitionen reagieren werde, um Bedrohungen der eigenen Sicherheit zuvorzukommen. Die deutschen Bürger hätten immer noch die Möglichkeit, ihre eigenen Behörden zu befragen, in welches Abenteuer sie den europäischen Kontinent hineinziehen wollen.
Dieses Abenteuer wird sich aller Voraussicht nach nicht auf Europa beschränken, wie die aktuelle Wiederaufnahme der Bombenangriffe auf Gaza und Trumps Anweisung an US-Flugzeuge, die Huthis zu bombardieren, befürchten lässt.
Trumps Aktivitäten im Nahen Osten sind ebenso zynisch wie die nicht hinnehmbare Argumentation, dass die von ihm verursachten Todesfälle ein sehr geringer Preis für die Milliarden von Menschenleben sind, die er retten wird, indem er die Welt vor den Risiken eines Dritten Weltkriegs bewahrt.
Weiterlesen:
https://apolut.net/muss-sich-die-eu-auf-krieg-mit-russland-vorbereiten-von-wolfgang-effenberger/
PDF: WE28.3.2025
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Siehe auch:
Nach über 30 Jahren Kriegsvorbereitung katapultartig zum Frieden?
Oder: von der Unfähigkeit, Lehren aus dem Westfälischen Frieden (1648) zu ziehen.
Von Wolfgang Effenberger
21.3.2025
https://afsaneyebahar.com/2025/03/25/20703764/
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Vom Friedenspräsident zu Völkermordleugnern
Von Jochen Mitschka
27.3.2025
https://apolut.net/vom-friedensprasident-zu-volkermordleugnern-von-jochen-mitschka/
PDF: JM27.3.2025
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Weitere Schriften von Wolfgang Effenberger
https://afsaneyebahar.com/category/wolfgang-effenberger/
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Dann gibt es nur eins! Sag NEIN! Eugen Drewermanns Friedensrede in Paderborn am 14.09.2024 https://afsaneyebahar.com/2024/09/17/20701912/ https://www.deutschelyrik.de/dann-gibt-es-nur-eins.html