G20 schlägt die G7-Agenden
Bei diesem G20-Gipfel in Rio drehte sich alles um die Macht des globalen Südens, wobei die Beseitigung der Armut und echter wirtschaftlicher Fortschritt die alten G7-Agenden von Krieg, Profit und Einflussnahme in den Schatten stellten.
Von Pepe Escobar
22.11.2024
https://thecradle.co/articles/g20-knocks-out-g7-agendas
Übersetzung von Andreas Mylaeus
Der G20-Gipfel in Rio Anfang dieser Woche bot das recht faszinierende Schauspiel einer geopolitisch und geoökonomisch tief gespaltenen Welt, die versuchte, ein tapferes „Urlaub in der Sonne“-Gesicht aufzusetzen.
Es gab viel Belangloses, um das aufmerksame Publikum zu unterhalten. Der französische Präsident Emmanuel Macron, umgeben von einem kräftigen Sicherheitsaufgebot, spazierte gegen Mitternacht am Strand von Copacabana entlang; die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, barfuß im Sand, fasziniert von den plätschernden Wellen; der Untermieter im Weißen Haus, US-Präsident Joe Biden – mit einem Ablaufdatum in weniger als zwei Monaten – verpasste das G20-Familienfoto, weil er mit einer Palme sprach.
Kurz vor dem Gipfel posierte Biden auf einer Bühne im Regenwald, komplett mit zwei riesigen Telepromptern, und versprach, den Amazonas zu retten, gerade als seine Betreuer in Washington die „Genehmigung“ für die Ukraine durchsickern ließen, Ziele innerhalb der Russischen Föderation mit ATACMS anzugreifen; eine qualifizierte Präambel für einen möglichen Dritten Weltkrieg.
Da Rio die ultimative Kulisse bot, waren die Gemüter zumindest im renovierten Museum of Modern Art, dem G20-Veranstaltungsort mit dem Zuckerhut im Hintergrund, gezwungen, sich zu beruhigen. Dies ermöglichte sogar einen kurzen, angespannten Händedruck zwischen dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, einem wahren Anführer des globalen Südens, und dem argentinischen Präsidenten Javier Milei, einem US-Agenten, der Lula zutiefst hasst.
Weiterlesen: https://seniora.org/politik-wirtschaft/pepe-escobar-g20-schlaegt-die-g7-agenden
PDF: PE22.11.2024
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Siehe auch:
Der Geist der BRICS: in Südafrika lebendig und wohlauf
Afrika braucht jetzt vor allem den politischen Willen, um infrastrukturelle Probleme, ein Defizit an Humankapital und ein institutionelles Defizit zu bekämpfen.
Von Pepe Escobar
20.11.2024
https://afsaneyebahar.com/2024/11/21/20702800/
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