Israels konsequente Ermordung der Menschen in Gaza geht unbehindert weiter. Von Karin Leukefeld (11.7.2024)

Israels konsequente Ermordung der Menschen in Gaza geht unbehindert weiter

Von Karin Leukefeld

11.7.2024

Monatelang hatten die „unerschütterlichen“ Partner (O-Ton US-Außenminister Antony Blinken „ironclad support“) der israelischen Regierung in Washington, Berlin und Brüssel den israelischen Regierungschef Benjamin Netanyahu und die israelischen Streitkräfte vor einer Bodenoffensive auf die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens gewarnt. Doch ungerührt begann Israel am 6. Mai 2024 mit seiner Bodenoffensive auf die Stadt. Zwei Monate später präsentiert das israelische Militär ausländischen Journalisten stolz das Ergebnis seines Angriffs: Rafah liegt in Schutt und Asche. Israelische Soldaten mit Sturmgewehr und Maske posieren zwischen den Trümmern für die Fotografen. Die UNO spricht von möglicherweise 50.000 Palästinensern, die dort noch ausharren. Zu sehen sind sie nicht.

„Alles ist Absicht“

Noch im Februar hatte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock über soziale und Medienkanäle die Welt wissen lassen, dass sich „1,5 Millionen Menschen (in Rafah) nicht einfach in Luft auflösen“ könnten. „Eine Offensive der israelischen Armee auf Rafah wäre eine humanitäre Katastrophe mit Ansage“, so Baerbock. Die Kinder müßten geschützt werden, Hilfsgüter müßten zu den Menschen gelangen. 

In weiteren Äußerungen der deutschen Außenministerin machte sie klar, was (für sie und die Bundesregierung) das eigentliche Problem in Rafah sei. Es gebe ein „unglaubliches Netz der Terrororganisation Hamas“, die die Bevölkerung zu „menschlichen Schutzschilden“ mache. „Wir stehen vor einem unglaublichen Dilemma, dass sich Terroristen ganz bewusst hinter Menschen, hinter Kindern, hinter Müttern, hinter Großeltern verstecken“, so Baerbock laut einem ARD-Bericht. Das „Drehbuch des Terrors“ dürfe nicht aufgehen. Gleichwohl gelte der „Kampf dem Terrorismus, nicht der unschuldigen Zivilbevölkerung.“ Israel solle „sichere Korridore“ einrichten, das „Recht auf Selbstverteidigung“ sei kein Recht auf Vertreibung.

Gleichzeitig plante Israel vor den Augen der Welt 15 Zeltlager für jeweils 25.000 Menschen aus Rafah, die von Israel aufgefordert worden waren, die Stadt zu verlassen. Tausende Lastwagen mit Hilfsgütern warteten auf der ägyptischen Seite des Grenzübergangs Rafah vergeblich auf Durchfahrt. Israel verweigerte das. Stattdessen wurden schließlich über einen von den USA gebauten Pier Lebensmittel über das Meer aus Zypern gebracht, wofür die „unerschütterlichen“ Partner Israels in Washington, Berlin und Brüssel bezahlten. Bezahlt wurde und wird auch für eine Hilfsorganisation namens „World Central Kitchen“, die sich rühmt, immer „die ersten an der Frontlinie zu sein“, um das „universelle Recht auf Nahrung“ für die Menschen zu gewährleisten. Dass in Gaza das „universelle Recht auf Leben“ der Menschen nichts wert ist, erfuhr die Organisation, als am 1.4.2024 sieben ihrer Mitarbeiter bei einem gezielten israelischen Angriff getötet wurden. 

Weiterlesen:

https://globalbridge.ch/israels-konsequente-ermordung-der-menschen-in-gaza-geht-unbehindert-weiter/

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Siehe auch:

Der Kollaps des Zionismus

Von Ilan Pappé

21.6.2024

Übersetzung von Andreas Mylaeus

https://afsaneyebahar.com/2024/07/10/20700752/

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