Der Versuch, die säkulare Rationalität als vorherrschendes Analyseinstrument zum Verständnis der geopolitischen Ereignisse zu verwenden, kann ein Fehler sein. Von Alastair Crooke (3.6.2024)

Der kommende Novus Ordo Seclorum – Wir müssen uns ändern, es gibt keine Wahl!

Von Alastair Crooke

3.6.2024

https://strategic-culture.su/news/2024/06/03/the-coming-novus-ordo-seclorum-change-we-must-there-is-no-choice/

Übersetzung von Andreas Mylaeus

Der Versuch, die säkulare Rationalität als vorherrschendes Analyseinstrument zum Verständnis der geopolitischen Ereignisse zu verwenden, kann ein Fehler sein.

Bei einem Besuch in Oxford vor einigen Wochen machte Josep Borrell, der Hohe Vertreter der EU, (schreibt Walter Münchau) eine interessante Bemerkung: „Diplomatie ist die Kunst, mit zweierlei Maß zu messen.“ Münchau veranschaulichte die dem innewohnende Heuchelei, indem er den Enthusiasmus kontrastierte, mit dem die Staats- und Regierungschefs der EU die Entscheidung des IStGH unterstützten, im vergangenen Jahr einen Haftbefehl gegen Putin zu beantragen, und „ihn jedoch nicht akzeptieren, wenn er ein Mitglied ihres Teams trifft“ (d.h. Netanjahu).

Das ungeheuerlichste Beispiel für ein solches doppeltes „Denken“ betrifft sein Korrelat – das westliche „Management“ der geschaffenen Realitäten. Es wird mit zweierlei Maß gemessen – ein „Narrativ“, dass wir „gewinnen“, wird ausgearbeitet und dann einem Narrativ gegenübergestellt, dass „die versagen“.

Der Rückgriff auf die Herstellung von Sieger-Narrativen (anstatt tatsächlich zu gewinnen) mag recht clever erscheinen, aber die dadurch verursachte Unsicherheit kann unvorhergesehene, potenziell katastrophale Folgen haben. Ein Beispiel dafür sind die bewusst verschleierten Drohungen von Präsident Macron, NATO-Truppen in die Ukraine zu entsenden – was nur dazu beigetragen hat, dass sich Russland auf einen umfassenderen Krieg gegen die gesamte NATO vorbereitet und seine Offensivoperationen beschleunigt hat.

Anstatt abzuschrecken – wie wahrscheinlich von Macron beabsichtigt – führte dies zu einem entschlosseneren Gegner, da Putin warnte, Russland würde alle NATO-„Eindringlinge“ töten. Das war also doch nicht so clever…

Nehmen wir als konkreteres Beispiel die Antwort von Präsident Putin auf eine Presseanfrage während seines Besuchs in Usbekistan: „Diese Vertreter der NATO-Länder, insbesondere in Europa, … haben uns zunächst im Donbass provoziert; sie haben uns acht Jahre lang an der Nase herumgeführt und uns absichtlich in der Annahme getäuscht, sie [der Westen] wollten die Dinge friedlich lösen – ungeachtet ihres scheinbar konträren Versuchs, die Situation mit bewaffneten Mitteln ‚zum Frieden‘ zu zwingen.“

„Dann haben sie uns während des Verhandlungsprozesses getäuscht“, so Putin weiter, “da sie a priori im Geheimen beschlossen hatten, Russland auf dem Schlachtfeld zu besiegen – und ihm damit eine strategische Niederlage zuzufügen. Diese ständige Eskalation kann zu schwerwiegenden Folgen führen (Putin meint damit wahrscheinlich einen sich verschärfenden Raketenaustausch, der sogar mit Atomwaffen endet). Wenn diese schwerwiegenden Folgen in Europa eintreten, wie werden sich die Vereinigten Staaten angesichts unserer strategischen Waffenparität verhalten? Wollen sie einen globalen Konflikt? Das ist schwer zu sagen… Warten wir ab, was als nächstes passiert“, schloss er. (Dies ist eine Umschreibung einer langen und ausführlichen Frage- und Antwortrunde von Präsident Putin).

Weiterlesen: AC3.6.2024

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Siehe auch:

Antworten auf Medienfragen nach dem Besuch in Usbekistan

Wladimir Putin beantwortete Fragen der russischen Medien nach seinem Staatsbesuch in der Republik Usbekistan. Die Pressekonferenz fand am Flughafen von Taschkent statt.

28.5.2024

Übersetzung von Andreas Mylaeus

https://afsaneyebahar.com/2024/06/01/20700270/

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Die U.S. Eskalation in der Ukraine braucht einen Plan

Rand Corporation – Kommentar

Von Samuel Charap und Jeremy Shapiro

3.6.2024

Übersetzung von Andreas Mylaeus

https://afsaneyebahar.com/2024/06/04/20700326/

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Nato-General Kujat: «Der Ukraine-Krieg könnte zur Urkatastrophe des 21. Jahrhunderts werden»

Harald Kujat ist ein deutscher General a. D. der Luftwaffe. Er war von 2000 bis 2002 Generalinspekteur der Bundeswehr (der ranghöchste Offizier der Bundeswehr) und von 2002 bis 2005 Vorsitzender des NATO-Militärausschusses.

Videoaufzeichnung eines Gesprächs vom 2.6.2024

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Russisches Fernsehen: Die NATO, nicht Kiew, beschießt Ziele in Russland

Die Entscheidung von NATO-Staaten, Kiew Ziele in Russland mit aus dem Westen gelieferten Waffen zu beschießen, wird in Russland anders gesehen. Da Kiew diese Waffen nicht selbst bedienen kann, beschießen aus russischer Sicht NATO-Staaten russisches Gebiet.

Von Thomas Röper

3.6.2024

https://anti-spiegel.ru/2024/russisches-fernsehen-die-nato-nicht-kiew-beschiesst-ziele-in-russland/

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Militärstützpunkt Litauen

Mit der Abschlussübung des Großmanövers Quadriga trainierten deutsche Soldaten vergangene Woche in Litauen den Krieg gegen Russland. In Litauen treibt Berlin auch den Aufbau eines deutschen Militärstützpunktes voran.

Von German-Foreign-Policy.com

4.6.2024

https://www.german-foreign-policy.com/news/detail/9574

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Ukraine: Russland wird nicht eskalieren, die USA schon

Von M. K. Bhadrakumar

31.5.2024

Übersetzung von Andreas Mylaeus

https://afsaneyebahar.com/2024/06/02/20700277/

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