Beitrag des Botschafters der Russischen Föderation in der Schweiz Sergei Garmonin bei der Veranstaltung von Aufrecht Schweiz
29.3.2024
Sehr geehrter Herr Leimbach,
sehr geehrter Herr Ruch,
sehr geehrter Herr Hänseler,
meine Damen und Herren!
Ich bedanke mich bei „Aufrecht Zürich“ für die freundliche Einladung, hier einen Vortrag zu halten und die russische Vision von Ereignissen zu präsentieren, die heute in Europa und in der ganzen Welt stattfinden und einen direkten Einfluss auf die Beziehungen zwischen Russland und der Schweiz haben. Ich will nicht verhehlen, dass uns solche Einladungen in letzter Zeit nicht sehr oft erreichen – die russische Sichtweise ist wohl hierzulande offenbar nicht mehr in Mode. Ich freue mich sehr, dass sich so viele Menschen in diesem geräumigen und gastfreundlichen Saal versammelt haben, die sich für unser Land, unsere bilateralen Beziehungen mit der Eidgenossenschaft und die Weltpolitik im Allgemeinen interessieren. Mit Genugtuung stelle ich fest, dass die Organisatoren auf die heutige Veranstaltung sehr verantwortungsvoll angegangen sind. Nicht alle in der Schweiz, auch nicht die hier Anwesenden, wissen, dass die Wurzeln der Schweizer Neutralität in Russland liegen. Der völkerrechtlich neutrale Status der Eidgenossenschaft wurde von europäischen Mächten, darunter auch Russland im 19. Jahrhundert, in den Dokumenten des Wiener Kongresses – seiner Schlussakte (Juni 1815) – garantiert und dann im Akt betreffend die Anerkennung und Gewährleistung der immerwährenden Neutralität der Schweiz und der Unverletzlichkeit ihres Gebietes, der im November 1815 in Paris unterzeichnet wurde, verankert. Darin erklärten Russland, Österreich, Frankreich, Grossbritannien, Portugal und Preussen, dass sie „eine förmliche und rechtkräftige Anerkennung der immerwährenden Neutralität der Schweiz erteilen und derselben auch den unverletzten und unverletzbaren Bestand ihres Gebietes in seinen neuen Grenzen gewährleisten“ und wiesen gleichzeitig darauf hin, dass „die Neutralität und Unverletzbarkeit der Schweiz sowie ihre Unabhängigkeit von jedem fremden Einfluss dem wahren Interesse aller europäischen Staaten entspreche.“
Eine wesentliche Rolle für das Schicksal der Schweiz und die Erlangung ihrer Unabhängigkeit und Neutralität spielte der russische Kaiser Alexander der Erste, unter dessen Herrschaft nicht nur diplomatische Beziehungen aufgenommen wurden, sondern auch ein hohes Mass an Vertrauen zwischen den beiden Ländern, dem Russischen Imperium und der Eidgenossenschaft aufgebaut wurde.
Weiterlesen:
PDF: SG29.3.2024
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Siehe auch:
Die Kunst des Krieges: Unterschiedliche Denksysteme
So wie der Westen Russland nicht verstanden hat und sich hat überrumpeln lassen, so ignoriert das Weiße Haus die biblische „Endzeit“-Dimension der israelischen „Denkweise über den Krieg“ konsequent.
Von Alastair Crooke
4.4.2024
Übersetzung von Andreas Mylaeus
https://afsaneyebahar.com/2024/04/05/20699257/
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Im Gespräch: Ralph Bosshard (“Taurus-Leaks und Ukraine-Krieg”)
Der Schweizer Oberstleutnant a.D. Ralph Bosshard war Berufsoffizier der Schweizer Armee und dort u.a. als Ausbilder an der Generalstabsschule und als Chef der Operationsplanung im Führungsstab der Armee tätig.
1.4.2024
https://apolut.net/im-gespraech-ralph-bosshard/
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