Worüber der Westen nicht spricht, wenn er den IS für den Anschlag in Moskau verantwortlich macht (30.3.2024)

Worüber der Westen nicht spricht, wenn er den IS für den Anschlag in Moskau verantwortlich macht

Könnte die Ukraine hinter dem Massaker in Moskau stecken? Der Einsatz radikaler Islamisten zur Ausführung von Terroranschlägen liegt voll und ganz in der Strategie der Ukraine, die darauf abzielt, Russland und den Russen größtmöglichen Schaden zuzufügen.

Vom Team der Direktion 4*

30.3.2024

* Das Team der Direktion 4 ist ein Analyse- und Überwachungszentrum zur Erforschung des islamischen Radikalismus und Fundamentalismus.

Am 22. März kam es in Russland zu einem der schwersten Terroranschläge der jüngeren Geschichte des Landes, bei dem 137 Menschen getötet und 182 weitere verletzt wurden. Die vier Terroristen, die den Anschlag verübt haben, wählten als Ort für ihren Anschlag einen der größten Ausstellungs- und Veranstaltungsorte des Landes aus, die Crocus City Hall in der Stadt Krasnogorsk, die am Rande von Moskau liegt und wo praktisch täglich Großveranstaltungen stattfinden.

Auch wenn die Ermittlungen der russischen Behörden noch andauern und nicht abgeschlossen sind, hat der Westen bereits die Behauptung verbreitet, dass der Islamische Staat (IS) für die Tragödie verantwortlich sei. Dies wurde zuerst von einigen Medien verbreitet, darunter Reuters und CNN, und später von westlichen Offiziellen aufgegriffen, beispielsweise von der Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre.

Wenn wir diesen Terroranschlag jedoch mit anderen Terroranschlägen vergleichen, die der IS in der Vergangenheit verübt hat, dann fallen mehr Unterschiede als Gemeinsamkeiten auf.

Weiterlesen:

https://gegenzensur.rtde.world/russland/201088-worueber-westen-nicht-spricht-wenn/

PDF: TD30.3.2024

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Siehe auch:

Das Überleben der Ukraine steht auf dem Spiel

Von M. K. Bhadrakumar

28.3.2024

Übersetzung von Andreas Mylaeus

https://afsaneyebahar.com/2024/03/28/20699060/

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Welche Verbindungen haben ausländische Geheimdienste zum Terroranschlag auf die Crocus City Hall?

Die These des Westens, der IS-K stecke hinter dem Terroranschlag im Westen, stößt in nicht westlichen Ländern auf Skepsis.

Von Thomas Röper

29.3.2024

https://www.anti-spiegel.ru/2024/welche-verbindungen-haben-auslaendische-geheimdienste-zum-terroranschlag-auf-die-crocus-city-hall/

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Terroranschlag in Moskau — Spurensuche

Von Peter Frey

30.3.2024

https://peds-ansichten.de/2024/03/moskau-terror-isis-tiefer-staat-geheimdienste-tuerkei-ukraine/

„[…] Auf dem Schlachtfeld sieht die Lage für die ukrainischen Streitkräfte und die politischen Drahtzieher katastrophal aus.

In einem solchen Fall wechselt man auf asymmetrische Kriegsführung und verlagert den Fokus auf schwächere Ziele, ganz schwache Ziele, weil nämlich unbewaffnete Ziele. Man setzt auf Terror gegen die Zivilbevölkerung, um Chaos zu erzeugen, die Behörden zu überlasten und eine sogenannte „revolutionäre Situation“ zu erzwingen. Dass dieses Konzept stets gescheitert ist, hat die Protagonisten desselben leider nie davon abgehalten, es immer und immer wieder anzuwenden. Im konkreten Fall verlängert es die Agonie der Ukraine, blutet deren Bevölkerung aus und richtet den maximal möglichen Schaden an Leben und Gütern in Russland an. Einen strategischen Vorteil im Kriegsgeschehen bringt es nicht.

Das anglo-amerikanische Imperium, dass die Ukrainer ihren Krieg führen lässt, ist von psychopathischen Geistern durchsetzt. Mark Milley, US-Generalstabschef, äußerte 2023 bei einem Besuch in Wiesbaden gegenüber ukrainischen Militärs:

„Es sollte keinen Russen geben, der schlafen geht, ohne sich zu fragen, ob ihm mitten in der Nacht die Kehle aufgeschlitzt wird. Man muss dorthin zurückkehren und eine Kampagne hinter den Linien starten.“ (40)

Diese Leute sind grundsätzlich willens und skrupellos genug, Terroranschläge wie den auf das Crocus-Center bei Moskau zu beauftragen. Und alles passt in deren Strategie der Spaltung. Man spaltet, um zu herrschen. Die Wahl der Tadschiken als Ausführende des Terroraktes ist geeignet, einen Keil zwischen Russland und die mittelasiatischen, ehemaligen Sowjetrepubliken zu treiben. Es bleibt zu hoffen, dass sowohl die Einen als auch die Anderen dieses Spiel durchschaut haben.“

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Der Anschlag in Moskau erinnert an die Verbindungen zwischen Islamisten und den „integralen Nationalisten“ von Kiew

Es ist von wenig Bedeutung, ob das Attentat auf das Publikum des Konzerts in Moskaus Stadthalle Crocus City Hall von Daesch mit oder ohne Ukrainer vorbereitet wurde: Diese Leute sind gewohnt, zusammenzuarbeiten.  Das geht schon seit einem Dreivierteljahrhundert so, ist aber immer noch nicht in das kollektive Bewusstsein eingedrungen: Die „integralen Nationalisten“, die jetzt in Kiew an der Macht sind, arbeiten mit der Muslimbruderschaft und ihren Milizen unter der Aufsicht der angelsächsischen Geheimdienste zusammen. Ihre Hauptfunktion ist, gegen die Russen zu kämpfen.

Von Thierry Meyssan

26.3.2024

https://www.voltairenet.org/article220632.html#nb11

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Transatlantizismus im Amoklauf

Von Günther Auth

31.3.2024

https://www.nachdenkseiten.de/?p=113043




„… Wenn es nun stimmen sollte, dass der Krieg in der Ukraine von US-amerikanischer Seite sehr wohl ‚provoziert’ worden ist, wie fellows des angesehenen Cato-Instituts konstatieren[50]; wenn es außerdem zutreffen sollte, dass eine Beendigung des Krieges in der Ukraine vor allem von westlicher bzw. US-amerikanischer Seite bisher nicht gewollt war, wie informierte Ex-Militärs aus Deutschland betonen[51]; wenn es jedoch aus militärstrategischen Gründen unnötig ist, Russland zu ‚schwächen’, weil Russland dem Westen in konventionell-militärischer Hinsicht immer klar unterlegen und obendrein auch nicht an einem Wettrennen um nuclear primacy interessiert gewesen ist[52]; und wenn Russland ungeachtet aller Behauptungen transatlantischer Falken bisher keine erkennbaren Absichten gehegt hat, den Angriffskrieg mit einem imperialistischen Anspruch weiter nach Westen auszuweiten, was angesichts besagter conventional military inferiority Russlands einem völlig irrationalen Akt der Selbstzerstörung gleichkäme, dann stellt sich die Frage, worum es im Ukrainekrieg tatsächlich geht: Soll Russland durch westliche Waffenlieferungen an die Ukraine zu einem Einsatz taktischer Nuklearwaffen gedrängt werden, um für die NATO einen Anlass zu schaffen, offiziell in den Krieg gegen Russland einzusteigen? Soll diese Form der Eskalation des Krieges den von transatlantischen Falken gewünschten Anlass für einen offensichtlich schon seit längerer Zeit geplanten nuklearen disarming strike gegen Russland schaffen, der in den westlichen Gesellschaften sonst nicht legitimierbar wäre?

Liegt in dieser unausgesprochenen Absicht der transatlantischen Falken vielleicht auch die Erklärung für eine Forderung Selenskyjs im Oktober 2022 nach einem NATO-Präventivschlag gegen Russland?[53] Geht es bei einem solchen NATO-Präventivschlag am Ende auch gar nicht um die Verteidigung der Ukraine, den Schutz der ‚regelbasierten internationalen Ordnung’ sowie der oft reflexartig ins Feld geführten ‚westlichen Werte’? Geht es bei einem solchen Präventivschlag vielleicht auch nicht einmal um die Sicherung der military primacy der USA, die in jedem Fall völlig unangefochten bleibt? Geht es bei einem NATO-Präventivschlag vielleicht eher um die Ausschaltung Russlands (und mittelfristig Chinas) als Konkurrent/en der USA im globalen Wirtschafts- und Währungsraum, wie manche Experten betonen[54]? Geht es bei einem solchen Präventivschlag vielleicht auch um ein von westlichen Elitenetzwerken lang gehegtes Ziel der Eliminierung Russlands und seiner legitimen Ansprüche auf die enormen Öl- und Gasressourcen im kaspischen Becken[55] sowie in der Arktis?

So abwegig all diese Überlegungen auf den ersten Blick auch wirken mögen: Ein nuklearer disarming strike der USA bzw. der NATO gegen Russland (und evtl. China) scheint manchen einflussreichen Falken offensichtlich nicht nur durchführbar, sondern auch geboten. Aus einer Perspektive informierter Sachlichkeit besitzen solche Überlegungen zu einem nuklearen disarming strike jedoch eher den Status einer Paranoia, die das enorme Ausmaß der sie begleitenden militärstrategischen Hybris überdeckt. Es ist jedoch nüchtern betrachtet völlig unverständlich, dass die immensen Risiken für ‚Kollateralschäden’ in Deutschland und Europa, wie auch im Rest der Welt, in der öffentlichen Debatte so stark bagatellisiert bzw. oft sogar gleich ganz ignoriert werden können.

Die potenziellen Opfer eines Nuklearkriegs in Europa sind zwar im Endeffekt zu einer passiven Zuschauerrolle im great game der Nuklearmächte verdammt, aber sie haben in Deutschland aufgrund ihrer juristischen Eigenschaft als Teilhaber des Souveräns im Sinne des deutschen Grundgesetzes zumindest das Recht, die dramatischen Risiken einer immer weiter gehenden militärischen Eskalation des Krieges in der Ukraine unter Berücksichtigung aller (!) verfügbaren Informationen sachlich zu diskutieren. Und aus diesem Grundrecht wird nicht zuletzt deswegen ein Gebot, weil die weltanschaulich – und willkürlich – motivierte Engführung der öffentlichen Debatte durch unangemessene Diffamierungen kritischer Stimmen als russische Propaganda einerseits und moralisierende Tabuisierungen höchst prekärer Sachverhalte andererseits an die rhetorische Frage von Erich Fromm anno 1965 erinnert: ‚Sind wir geistig noch gesund?’ …“