"[...] Schwammige Äußerungen aus einem „Recherche-Kollektiv“ namens Correctiv über angebliche millionenfach geplante Deportationen haben genügt, um nach Verboten, Straf- und Gesetzesverschärfungen seitens der Politik zu rufen. Ein Rollator-Putsch wurde aufgrund ebenso schwammiger Indizien zur Gefahr für den demokratischen Rechtsstaat hochstilisiert. Wie sieht es mit der politisch-juristischen Behandlung der Vorbereitung eines Angriffskrieges aus? [...]"
Stille Post
Ein abgehörtes, geheimes Gespräch hochrangiger Bundeswehroffiziere schlägt Wellen. Alles ein Versehen?
Von Peter Frey
9.3.2024
Das ist wenig wahrscheinlich. Eher ist es so, dass das Geheime nicht geheim bleiben sollte. Es könnte als Alarmsignal gedacht sein. Dafür, dass mit dem Einsatz von Taurus-Marschflugkörpern in der Ukraine Deutschland Gefahr läuft, sich in einen echten, heißen Krieg mit Russland zu manövrieren. Außerdem: Politiker, Militärs und Nachrichtendienste in Deutschland sollten nicht zwangsläufig als homogene Einheit betrachtet werden. Abgesehen davon, dass die Einbeziehung externer Akteure nicht auf Russland beschränkt werden sollte — auch und gerade in Bezug auf die Offenlegung dieser Gesprächsrunde. Sind wir also eingeladen wurden, um einer Inszenierung beizuwohnen?
Die Geschichte
Diese Geschichte beginnt nicht am 19. Februar, sondern am 1. März. Geschichten beginnen dann, wenn sie erzählt werden. Und jede Erzählung hat einen Sinn, einen Zweck, ein Ziel. Russia Today (RT) ist ein staatlich finanziertes russisches Medienunternehmen und selbstverständlich vertritt es Interessen des russischen Staates und seiner Regierung. Der RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan wurden Audioaufnahmen einer Telefonkonferenz hochrangiger Bundeswehroffiziere zugespielt, in denen diese recht freimütig darüber diskutierten, wie man russische Infrastruktur mit Taurus-Raketen zerstören könnte (1, 2).
Wer hat RT für diese Offenlegung ausgewählt und warum ausgerechnet diese? Das Wer lassen wir an dieser Stelle offen, das Weil lässt sich rasch beantworten. Weil die damit verbundene Botschaft gen Westen gerichtet ist. Wenn es noch ein reichweitenstarkes Medium im westlichen Orbit gibt, dann ist es RT. Warum ist es der russischen Führung — und nicht nur der — so wichtig, dass die Bevölkerung und die verantwortlichen Politiker dort Kenntnis von einer im ersten Anschein eher routinemäßigen Arbeitsbesprechung erlangen? Und setzen wir keinesfalls voraus, dass RT diese Informationen zwingend von einer russischen Behörde zugespielt wurden.
Eine Methode um Propaganda auszuhebeln, ist der breite, ungehinderte Zugang zur Primärquelle. Damit wird eine Schneise geschlagen zu den Informationen. Nicht mehr die tendenziöse Wertung Dritter zum Ereignis wird relevant, sondern die Inhalte des Ereignisses an sich. Im Falle unserer Geschichte hat sich das erneut gezeigt. Denn keine Filiale der deutschen Gleichstrommedien wagte es, ihren Konsumenten die Informationen vollständig zugänglich zu machen. Allesamt filterten sie Teile heraus und fragmentierten damit automatisch die „wahre“ Geschichte.
Allen Lesern sei daher an dieser Stelle empfohlen, sich diesen Mitschnitt anzuhören:
Eine ganze Reihe von Fragen beantwortetet sich schlicht durch Analyse dieses Vierergesprächs. Sofort als ich Kenntnis von der Geschichte bekam, stellte sich in mir geradezu spontan der Verdacht ein, dass dieses Datenleck kein Unfall war. Skepsis ist immer gut, Dissonanz produktiv. Unter dieser Prämisse ging ich in die Analyse der mitgeschnittenen Telefonkonferenz. Danach denke ich: Die vier Beteiligten sind grundsätzlich nicht in der Lage, weder aktiv noch passiv, wissentlich eine Inszenierung vorzuspielen, in der die gewünschte Offenlegung brisanter Informationen eingepreist ist. Vielmehr handeln diese Leute kurzsichtig, unreflektiert und völlig verantwortungslos.
Weiterlesen:
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Siehe auch:
Die Protagonisten des Krieges handeln richtungsweisend:
Auf Krieg einstellen!
Von Wolfgang Effenberger
7.3.2024
https://afsaneyebahar.com/2024/03/08/20698658/
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Gilbert Doctorow: Aktuelles zum Russland-Ukraine-Krieg auf Irans Press TV
9.3.2024
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Soldaten in die Ukraine
Die Kriegsgefahr wird auch für Deutschland realer
In den letzten Wochen gab es einige Meldungen, die zeigen, dass zumindest einige europäische Regierungschefs das Risiko eines direkten Krieges mit Russland eingehen wollen. Damit kommen wir vom Szenario des Kampfes der USA gegen Russland bis zum letzten Ukraine zum Kampf gegen Russland bis zum letzten Europäer.
Von Thomas Röper
9.3.2024
https://www.anti-spiegel.ru/2024/die-kriegsgefahr-wird-auch-fuer-deutschland-realer/
„[…] Heute hat der neue Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes André Berghegger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe erklärt, Deutschland brauche neue Bunker. Er forderte mindestens eine Milliarde Euro, um alte Bunker wieder in Betrieb zu nehmen und neue zu bauen.
Auch in Estland wird der Bau von Bunkern gefordert. Die estnische Regierung will die Pflicht einführen, dass jedes Gebäude mit mindestens 1.200 Quadratmetern Fläche auch einen Bunker haben muss, was die Baukosten im Land um zehn Prozent erhöhen würde.
Habe nur ich das Gefühl, dass die europäischen Regierungen die Öffentlichkeit auf einen großen Krieg vorbereiten, den sie hinter den Kulissen immer eifriger vorantreiben?
Und warum thematisieren die europäischen Medien nicht, was gerade vor sich geht? Glauben deren Redakteure ernsthaft, dass sie vor Bomben geschützt sind, wenn es zum großen Krieg kommen sollte?“
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