Nach 10 Jahren Vorbereitung: NATO kriegsbereit gegen Russland. Von Wolfgang Effenberger


“Quadriga 2024” besteht aus mehreren Teilübungen. 
  1. Von Mitte bis Ende Februar 2024 wird die 1. Panzerdivision der Bundeswehr in dem “Grand Center” genannten ersten Teil der Kriegsübung in Deutschland, Polen und Litauen trainieren. In die 1. Panzerdivision hatten Berlin und Den Haag erst im März 2023 die letzte niederländische Heeresbrigade eingegliedert.(26)
  2. Von Mitte Februar bis Mitte März 2024 trainieren die Division “Schnelle Kräfte” (c 18.000 deutsche und 2.300 niederländischen Angehörige)und die Gebirgsjägerbrigade 23 in der Teilübung „Grand North“ in Norwegen die Kriegsführung unter extremen Wetterbedingungen.(27) 
  3. Von Ende April bis Ende Mai 2024 werden deutsche Fallschirmjäger der Division Schnelle Kräfte„die schnelle Verlegung und den Einsatz“ in Ungarn und Rumänien proben. 
  4. Als „Höhepunkt“ von Quadriga 2024 gilt laut Angaben der Bundeswehr die Teilübung „Grand Quadriga“ im Mai. Dabei trainiert die 10. Panzerdivision „die Verlegung und den geschlossenen mechanisierten Einsatz mit Kampf- und Schützenpanzern“ in Litauen.(28)
“Quadriga 2024” ist in ein sogenanntes Übungscluster eingeflochten – ein Netz ineinandergreifender Manöver, das sich zeitlich über fünf Monate und räumlich von Norwegen bis nach Rumänien entlang der gesamten russischen Westgrenze erstreckt.(29) 

Von der ersten Teilübung “Grand Center” werden deutsche Soldaten weiterziehen, um an dem polnischen Manöver “Dragon” und an der US-amerikanischen Übung “Saber Strike” teilzunehmen(30). “Grand North” wird übergehen in das Manöver “Nordic Response”, “Grand South” in “Swift Response”. Mit diesem Cluster simuliert die NATO ein „Schlachtfeld-Netzwerk“(31)  entlang der russischen Westgrenze. Die Gleichzeitigkeit der unterschiedlichen Manöver und die Staffelung der eingesetzten Truppen erschweren eine realistische Einschätzung des tatsächlichen Ausmaßes des Aufmarsches.


Nach 10 Jahren Vorbereitung: NATO kriegsbereit gegen Russland

Von Wolfgang Effenberger

11.1.2024

Vor dem Hintergrund eines militärisch und wirtschaftlich noch angeschlagenen Russlands, eines militärisch noch etwas schwächeren Chinas und der noch relativ losen Gemeinschaft der BRICS-Staaten (das erste Treffen war 2009 in Jekaterinburg) entschlossen sich die USA im Herbst 2013 den im Jahr 2010 gewählten prorussischen Präsidenten der Ukraine Viktor Janukowytsch zu stürzen und durch einen transatlantisch gefestigten Nachfolger zu ersetzen.

Im Dezember 2013 bekannte die damals für Europa und Eurasien zuständige Staatssekretärin im US-Außenministerium Victoria Nuland („Fuck the EU“) – heute stellvertretende US-Außenministerin, dass die Vereinigten Staaten in den vergangenen Jahren 5 Milliarden US-Dollar in die „Demokratisierung“ der Ukraine ausgegeben habe(1).

Die Ukrainer bezahlten das ab Mitte Februar 2014 mit Toten auf dem Maidan-Platz(2) und in der Folge mit einem Bürgerkrieg gegen die Bewohner des Donbass, der vor allem seit dem 2. Mai 2014 mit dem ukrainischen Militär geführt wurde und bis 24. Februar 2022 annähernd 15.000 Menschen das Leben gekostet haben soll(3). Das Redaktionsnetzwerk Deutschland gab im Dezember 2021 an:

„Seit 2014 dauert der Krieg … mehr als 13.000 Menschen wurden getötet“(4).

Zwischen 2014 und Februar 2022 rüstete der Westen die Ukraine massiv auf. Es flossen rund 5,5 Milliarden Dollar im Rahmen des Finanzprogramms “Ukraine Security Assistance Initiative”.(5)

Die Umsetzung des Minsker-Friedensplans war zu keinem Zeitpunkt ernsthaft gewollt (siehe Interview mit der Altbundeskanzlerin Angela Merkel am 7. Dezember 2022 in der Wochenzeitung DIE ZEIT). Kein Wunder, spielte doch die Geopolitik der Briten bereits vor dem Ersten Weltkrieg ebenso wie in den Vereinigten Staaten nach dem Zweiten Weltkrieg eine Schlüsselrolle. Um heute den angloamerikanischen Alptraum einer engen deutsch-russischen Zusammenarbeit zu verhindern, muss die Konfrontation mit Russland weiter bestehen bleiben.

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