Kriegspropaganda kennt weder Scham noch Grenzen. Der Missbrauch der Kulturdiplomatie.
Von Wolfgang Effenberger
13.7.2023
„Der Krieg, der grausige Spötter, hat die europäische Scheinkultur so gründlich ad absurdum geführt, dass es wahrlich eines dummen Mutes und Optimismus bedarf,um zu hoffen, dass nach dem Kriege alles beim Alten bleiben könnte.“(1) Franz Marc (1880 – 1916), deutscher Maler und Grafiker
Am 26. März 2023 wunderte sich der Autor dieses Artikels, als er auf dem Weg zum Berliner Bode-Museum im Umfeld der Museumsinsel gleich vier kräftig im Wind wehende ukrainische Flaggen bemerkte.
Vor fast 200 Jahren hatte der preußische König Friedrich Wilhelm IV. verfügt, die ganze Spree-Insel zu einer Freistätte für Kunst und Wissenschaft auszugestalten. Die Berliner Museumsinsel ist ein einzigartiges Ensemble historischer Museumsbauten von besonderer künstlerischer und geisteswissenschaftlicher Bedeutung und wurde 1999 zum UNESCO-Welterbe ernannt.(2)
Die Insel beherbergt das Alte Museum, das Neue Museum, die Alte Nationalgalerie, das Bode-Museum und das Pergamon-Museum. Das von den berühmten preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel und Friedrich August Stüler geplante einmalige Ensemble wurde in über hundertjähriger Bauzeit errichtet.
1897 wurde im Auftrag des letzten Deutschen Kaisers und Königs von Preußen Wilhelm II. mit dem Bau des heutigen Bode-Museums – nach den Entwürfen des deutschen Architekten Ernst Eberhard von Ihne begonnen. Als Kaiser-Friedrich-Museum eingeweiht, beheimatet es die Skulpturensammlung und das Museum für Byzantinische Kunst sowie das Münzkabinett. 1956 erhielt es nach seinem geistigen Schöpfer Wilhelm von Bode den bis heute beibehaltenen Namen: Bode-Museum.(3)
Das Bode-Museum, erbaut für die Kunst und die Völkerverständigung, wird heute auf Seiten einer Kriegspartei instrumentalisiert, anstatt zum Frieden zu mahnen und zur weltweiten Ächtung des Krieges im Sinn der UN-Charta aufzufordern. An allen Ecken der Museums-Insel müssten anstatt der ukrainischen Flagge die Fahnen des Friedens wehen.
Auf allen Stockwerken des Bode-Museums findet sich ukrainische Kriegspropaganda unter dem Motto: “Zeitlose ukrainische zeitgenössische Kunst in Kriegszeiten”
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